36. Abfahrtssieg: Lindsey Vonn hat Annemarie Moser-Pröll eingeholt.

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Auf Augenhöhe: Moser-Pröll (li) und Vonn.

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Die schnellsten Drei in Zauchensee: Yurkiw, Vonn, Hütter. (v.li)

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Zauchensee – Lindsey Vonn ist und bleibt die überragende Abfahrerin im alpinen Skiweltcup. Die US-Amerikanerin gewann am Samstag die in zwei Durchgängen ausgetragene Sprintabfahrt in Zauchensee vor der Kanadierin Larisa Yurkiw und der Steirerin Cornelia Hütter.

Vonn legte die Basis für ihren fünften Saisonsieg im ersten Lauf, als sie Yurkiw um 0,91 Sekunden distanzierte. Dank einer "soliden" zweiten Fahrt betrug Vonns Vorsprung am Ende exakt eine Sekunde. Hütter wies 1,66 Sekunden Rückstand auf.

Die US-Amerikanerin hält nun bei 72 Siegen im Weltcup. Mit ihrem 36. Abfahrtserfolg egalisierte die 31-Jährige die diesbezügliche Bestmarke von Annemarie Moser-Pröll. Vonn: "Das war ein unglaublicher Tag. Es war schwierig, zu gewinnen. Im zweiten Lauf war die Piste sehr unruhig. Aber ich bin sauber gefahren."

Selten wird gesprintet

Es war die erste Sprintabfahrt im Damen-Weltcup seit 14 Jahren (Aare). Vonn war damals schon am Start. Die Sprintabfahrt, so die Amerikanerin, sei eine gute Option bei Schneemangel oder schlechtem Wetter. "Aber die klassische Abfahrt mag ich lieber." Für das Rennen am Samstag musste Vonn ungewohnt früh aufstehen (Startzeit war 9.30 Uhr), was ihr nicht besonders behagt. "Ich mag die Speed-Disziplinen, weil ich länger schlafen kann."

Yurkiw sagte nach ihrem dritten Podestplatz im Weltcup: "Lindsey ist nicht unschlagbar. Aber heute war sie es." Hütter fuhr zum fünften Mal aufs Weltcup-Stockerl, zum vierten Mal in diesem Winter. "Ich bin richtig am Limit gefahren."

Im Gesamtweltcup schob sich Vonn wieder auf Rang zwei hinter der Führenden Lara Gut. Die Schweizerin blieb am Samstag punktelos, schied im ersten Durchgang aus. Die Liechtensteinerin Tina Weirather, Halbzeit-Dritte, scheiterte im Finale ebenso wie Mirjam Puchner und Ramona Siebenhofer. Beide Österreicherinnen stürzten in der Kompression, kamen aber glimpflich davon. Puchner, nach Lauf eins noch Achte, sagte: "Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich bin hinten gesessen. Ich spüre die Hüfte." Siebenhofer, Halbzeit-16., verspürte leichte Schmerzen im Sprunggelenk, wollte den Super-G am Sonntag aber jedenfalls bestreiten.

Schmidhofer und Görgl in den Top-Ten

Hinter der Schwedin Kajsa Kling landete Nicole Schmidhofer als zweitbeste Österreicherin auf Rang fünf. "Ich bin zweimal gut runtergefahren. Ich steigere mich." Schmidhofer holte ebenso wie Landsfrau Elisabeth Görgl ihr bestes Saisonresultat. Letztere verbesserte sich im zweiten Durchgang von 19 auf neun. Tamara Tippler wurde Elfte. Sabrina Maier verbuchte mit Rang 21 ihr bestes Weltcup-Ergebnis.

Im ersten Lauf war die Salzburgerin mit Startnummer 52 auf Platz 14 gefahren. Lotte Smiseth Sejersted musste nach einem Sturz im ersten Durchgang mit dem Helikopter abtransportiert werden. Die Norwegerin erlitt eine Knieverletzung. Für den Super-G am Sonntag gilt Lindsey Vonn natürlich wieder als Favoritin. Auch weil sie ausschlafen kann. Das Rennen beginnt um 11.30 Uhr. Hütter rechnet sich auch etwas aus. "Ich muss wieder alles geben, die anderen schlafen auch nicht." (Birgit Riezinger aus Zauchensee, 9.1.2016)