Betörende Spielfreude: Bochabela String Orchestra aus Bloemfontein.

Foto: Mangaung String Program

Als das Bochabela String Orchestra vor einem Jahr im Wiener MuTh gastierte, gab es am Ende des Konzerts Standing Ovations. Auch heuer macht das südafrikanische Jugendorchester auf seiner Europatournee in Österreich Station: nach Feldkirch (am 9. und 10. Jänner) am 12. Jänner wieder im MuTh.

Hunderte Kinder und Jugendliche aus den Townships der ehemaligen Burenmetropole Bloemfontein besuchen das vom US-amerikanischen Kontrabassisten Peter Guy initiierte Musikprogramm, dreißig von ihnen gehen mit einer Mischung aus klassischer Musik und afrikanischen Traditionals auf Tournee.

Da wird gejazzt, gebluest, gesungen, getrommelt, gestrichen, gegroovt (Einstudierung: Peter Guy) – und das ganz ohne Dirigenten. Die jungen Musiker arrangieren sich, hören aufeinander, geben einander durch Kopfnicken Einsatzzeichen. Geige, Viola, Cello waren während der Apartheid ausschließlich Weißen vorbehalten.

Es ist ein steiniger Weg von den südafrikanischen Armenvierteln in Europas Konzertsäle. Die Jugendlichen des Bochabela String Orchestra haben es hinaus in die Welt geschafft: mit Disziplin, großer Musikalität und betörender Spielfreude. (asch, 8.1.2016)