Mit einem unerwartet schwachen Gewinnplus untermauert der Smartphone-Gigant Samsung die Abkühlung in der Branche. Der Betriebsgewinn legte im abgelaufenen Quartal nach vorläufigen zahlen zwar um 15 Prozent auf 6,1 Billionen Won (umgerechnet 4,7 Milliarden Euro) zu, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Börsenmitteilung des Apple -Rivalen hervorgeht. Das ist aber deutlich weniger als von Analysten vorausgesagt. Die Umsätze stiegen lediglich um 0,5 Prozent auf 40 Milliarden Euro. Experten sehen dies als weiteren Hinweis, dass die Wirtschaftsabkühlung in China und die Abwertung der Währungen in Schwellenländern auf die Nachfrage nach Smartphones und Tablets durchschlagen.

Schwaches Halbleitergeschäft

"Das Halbleitergeschäft war schwach, und die Smartphone-Industrie ist in eine Phase niedrigerer Gewinne eingetreten", sagte Analyst Jin Sung-Hye von der KTB-Bank. Der für seine Galaxy-Handys bekannte Konzern ist nicht nur der weltgrößte Smartphone-Hersteller sondern auch Branchenprimus bei Speicherchips. Detaillierte Zahlen will das südkoreanische Unternehmen Ende Januar vorlegen.

Anleger hatten bereits mit schwächeren Zahlen gerechnet, nachdem Konzernchef Kwon Oh-Hyun vor einem schwierigen Jahr warnte, und deckten sich nun mit Samsung-Aktien ein. Die Papiere stiegen 0,7 Prozent.

Bremse auch bei Apple

Zuletzt mehrten sich die Signale, dass Samsung wie auch Apple das rasante Wachstumstempo der vergangenen Jahre nicht halten können. Dies schlägt auch auf die Zulieferer durch: So erwirtschafteten die Apple-Lieferanten Cirrus Logic und Qorvo im abgelaufenen Quartal weniger Umsätze als erwartet. Der US-Konzern fährt einem Medienbericht zufolge als Reaktion auf eine geringere Nachfrage im Anschluss an das Weihnachtsgeschäft die Produktion seiner neuen iPhone-Modelle zurück. (APA/Reuters, 8.1.2016)