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Bis in fünf Jahren soll jedes Kind in Pakistan gegen Polio geimpft sein.

Foto: APA/EPA/SHAHZAIB AKBER

Islamabad – In Pakistan, einem der letzten Länder auf der Welt mit Fällen der gefährlichen Kinderlähmung, ist die Zahl der Neuerkrankungen stark zurückgegangen. Im Jahr 2015 seien nur 51 neue Fälle gemeldet worden, sagte die Chefin von Pakistans nationaler Anti-Polio-Initiative, Ayesha Raza Farooq, am Donnerstag. Das sei die geringste Zahl seit 2007.

Noch 2014 hatten die Behörden 306 Fälle registriert – ein Negativ-Rekord. Das lag vor allem an der Zunahme extremistischer Gewalttaten in vielen Provinzen. Islamisten hatten jahrelang vor allem in den Stammesgebieten im Nordwesten Pakistans Impfkampagnen verhindert. Sie glauben, Polio-Impfungen seien ein Vorwand zur Sterilisierung von Muslimen.

Dass die Zahlen nun so stark zurückgingen, liege an den Militäroffensiven gegen Extremisten im vergangenen Jahr, sagte die Chefin der Anti-Polio-Initiative. Nun habe Gesundheitspersonal Zugang zu Gemeinden, in denen nie zuvor ein Kind geimpft worden sei. "Wir wollen in den kommenden sechs Monaten jedes pakistanische Kind unter fünf Jahren, das noch nicht geimpft wurde, erreichen." (APA, dpa, 07.01.2016)