Das japanische Start-up Logbar hat auf der CES in Las Vegas vor kurzem das tragbare Übersetzungs-Gadget "Ili" vorgestellt. Das Gerät kann wie eine Halskette getragen werden und ist in der Lage, Gesprochenes per Knopfdruck in andere Sprachen zu übersetzen. Aktuell werden Englisch, Japanisch und Chinesisch unterstützt.

Während die Meinungen über die Nützlichkeit des Gerätes auseinander gehen, gibt es nun Kritik an einer Werbeaktion, mit der Logbar selbige unter Beweis stellen wollte.

Auf Kuss-Tour durch Tokio

Das Unternehmen hat einen Mann auf die Straßen Tokios geschickt. Sein Auftrag: Ihm unbekannte Mädchen küssen. Ili kommt dabei als Überbringer seines Anliegens zum Einsatz, da er selbst kein Japanisch spricht.

Im weiteren Verlauf des Clips sind teils fluchtartige Ablehnung sowie positive Reaktionen verschiedener "Kandidatinnen" zu sehen, denen der Mann unter anderem erklärt, dies sei in Großbritannien üblich. Unklar ist derweil, ob hier wirklich ein Darsteller ihm fremde Japanerinnen auf der Straße angesprochen hat, oder die Szenen gestellt sind.

Kritik

"Offen gesagt, dieses Video zeigt sexuelle Belästigung", findet man etwa bei Tech in Asia klare Worte zu dieser Promotion. Dazu stellt man die Frage, warum Logbar ausgerechnet diesen Einsatzzweck in den Vordergrund stellt, statt eine der vielen anderen praktischen Szenarien für ein Übersetzungsgerät ins Rampenlicht zu rücken. Dem Gerät selbst bescheinigt man nämlich "großes Potenzial".

Übersetzer soll im Sommer erscheinen

Ili soll im kommenden Sommer auf den Markt kommen. Während der Hersteller auf der CES laut Business Insider nur eine sehr eingeschränkte Demonstration darbot, soll das Sprachen-Repertoire bis dahin um Französisch, Spanisch, Italienisch, Thai, Koreanisch und Arabisch erweitert werden. (red, 07.01.2016)

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