Wien – Der Verkauf der Hypo Leasing Ukraine (HLUA) 2014 ist zu den Akten gelegt worden – jedenfalls von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Die WKStA hat Ende 2015 ihr Verfahren eingestellt; sie hatte auf Basis einer Anzeige den Verdacht geprüft, die Gesellschaft sei "zu billig" verkauft worden (Untreue).

Die Hypo hatte die Gesellschaft 2014 an ihren früheren Chef Thomas B. um knapp fünf Millionen Euro verkauft. Der Anzeiger ging davon aus, dass die Assets (331 Lkw-Züge) um fast neun Mio. Euro mehr wert gewesen seien. Zudem stand im Raum, dass sich auch der ukrainische Oligarch Oleg B., Eierproduzent und HLUA-Schuldner, einen Vorteil verschafft haben könnte.

Die WKStA, die ihre Entscheidung veröffentlicht hat, kam zu einer anderen Ansicht. Die Hypo müsse abgewickelt werden, in solchen Fällen sei es "notorisch, dass auch rasche und mitunter schmerzhafte Verkäufe durchgeführt werden müssen".

Kein Quäntchen Glück

Dass die Verwertung von Lkws des Baujahrs 2007 ("sofern sie überhaupt noch existierten") in einem Krisenstaat wie der Ukraine mehr Erlös gebracht hätte als der Verkauf der HLUA, sei unrealistisch. Viel eher sei anzunehmen, so die WKStA, dass die Kosten eines solchen Verwertungsversuchs "auch noch verloren gewesen" wären. Dies gelte umso mehr, als es gemäß Zahlen und Berichten der Bank schon in "politisch ,stabileren' Zeiten" nicht möglich gewesen sei, das Engagement in der Ukraine "einbringlich" zu machen. (Sie war immer defizitär.) Es gebe keinen Hinweis, dass die Verkäufer anders "auch nur ein Quäntchen mehr ,echtes Geld' lukrieren hätten können".

Und: Dass Erwerber und "eventuell ein ukrainischer Oligarch" die Lage der Verkäufer "vielleicht dazu verwendeten, um aus ihrer Sicht ,ein gutes Geschäft zu machen', ändert daran überhaupt nichts". (gra, 6.1.2016)