Der taiwanische Hersteller HTC hat einen weiteren Vorstoß in Richtung Virtual Reality unternommen. Nachdem man den eigentlich für Ende 2015 angesetzten Launch der HTC Vive-Brille im letzten Moment verschoben hat, wurde nun auf der CES in Las Vegas der Grund dafür gezeigt.

Einen "technologischen Durchbruch" nannte man noch als Ursache für die Verschiebung. Dieser entpuppt sich als "Vive Pre", der letzte Prototyp des Systems, bevor dann schließlich im April das erste Consumer-Produkt folgen soll.

HTC Vive Pre, der letzte Prototyp samt neuer Controller und Sensoren.
Foto: HTC

Tiefenkamera

Die Fortschritte im Vergleich zum vorherigen Modell bestehen einerseits in neuen Controllern und andererseits in einer vorderseitigen Kamera. Letztere soll dem Nutzer ein deutliches Plus am Komfort bescheren, in dem er bei Bedarf einen Blick auf seine reale Umgebung werfen kann, ohne dafür die Brille ausziehen zu müssen.

Die Kamera ist allerdings auch in der Lage, die Umgebung in 3D zu erfassen, womit HTC das Warnsystem der eigenen Brille ausstattet. Vive kommt mit Sensoren, die es dem Spieler ermöglichen, sich auch im Raum zu bewegen, während etwa Oculus Rift für ein sitzendes Erlebnis ausgelegt ist und lediglich Oberkörperbewegungen registrieren kann.

Näherte sich der Spieler einem realen Hindernis, wurden ihm in der virtuellen Umgebung Begrenzungen eingeblendet, die aber stets wirkten, als nähere er sich einer flachen Wand. Dank der Tiefenkamera sind nun grob Objekte und Muster erkennbar. Entwickler sollen die 3D-Erkennung auch nutzen können, um etwa echte Gegenstände in digitale Umgebungen zu integrieren. Eine Demonstration dieser Möglichkeit blieb man auf der CES allerdings schuldig, schreibt The Verge.

HTC Vive

VR-Ergometer

Gezeigt wurden allerdings einige andere Möglichkeiten, VR in Spielen und anderen Bereichen zum Einsatz zu bringen. So gibt es etwa einen virtuellen Audi-Showroom oder ein Ergometer mit VR-Erlebnis. Welche Spiele die technologischen Fertigkeiten der Vive zukünftig nutzen werden, ist noch unklar. Laut HTC gibt es vorerst keine Exklusivtitel, bis April will man allerdings ein Lineup mit kompatiblen Titeln vorstellen.

Kein Schnäppchen

Dazu gibt es neue Controller, die auch von den Sensoren im Raum erfasst werden. Zusätzlich hat HTC die Qualität des Displays der Brille in puncto Farbdarstellung verbessert. Was das VR-Setup letztlich kosten soll, ist noch nicht bekannt. Andeutungsweise dürfte Vive allerdings die teuerste Wahl werden. Laut einem HTC-Sprecher baut das Unternehmen darauf, sich am Markt letztlich mit dem "besten Erlebnis" zu behaupten.

In den nächsten drei Monaten werden Entwickler sich mit Vive Pre auf den Launch der fertigen Ausgabe vorbereiten können. 7.000 Stück will HTC in Umlauf bringen. (gpi, 05.01.2015)