Schon auf der ersten gewerteten Etappe ist Matthias Walkner bei der 37. Rallye Dakar in die von ihm angestrebten Top fünf der Motorrad-Wertung gefahren. Der Österreicher belegte am Montag auf Teilstück zwei Dank einer nach Etappenende ausgesprochenen Strafminute für den Slowaken Stefan Svitko den vierten Platz, den er nun auch in der Gesamtwertung einnimmt.

Svitko war u.a. so wie der weiterhin zweitplatzierte Portugiese Ruben Faria wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung mit einer Strafminute belegt worden. Für Walkner bedeutete das gegenüber dem Prolog vom Samstag eine Verbesserung um elf Ränge. Die erste Etappe war wetterbedingt gestrichen worden.

Schlechtwetter hatte auch zur Verkürzung der Fahrt von Villa Carlos Paz nach Termas de Rio Hondo geführt. Die Motorräder hatten zu Wochenbeginn schließlich aber noch immer 354 Sonderprüfungskilometer zu absolvieren. Walkner schaffte das in 3:48:24 Stunden und lag damit exakt zwei Minuten hinter seinem siegreichen KTM-Kollegen Toby Price. Der Australier war 2015 bei seinem Dakar-Debüt Dritter geworden. Walkner hatte ihn bei der Team-Präsentation als aussichtsreichsten KTM-Piloten eingeschätzt.

Sturz

Der 29-jährige Salzburger hatte sich am Sonntag auf der Verbindungsetappe von Rosario nach Villa Carlos Paz bei einem Sturz Blessuren an Ellenbogen, Oberschenkel und Hüfte zugezogen, nachdem er von einem entgegengekommenen LKW angespritzt und ihm dadurch kurzzeitig die Sicht genommen worden war. Auf die dritte Etappe über 314 km nach San Salvador de Jujuy geht Walkner als drittbester KTM-Fahrer in der Gesamtwertung, 1:59 Minuten hinter dem führenden Price.

dakar

Für Matthias Walkner war dieses Teilstück keine typische Dakar-Etappe. "Vom Charakter war es eher wie eine WRC-Piste (Anm. World Rally Championship). Ziemlich eben, viel Schotter und schnell zum Fahren – geile Slides und eine relativ hohe Durchschnittsgeschwindigkeit waren das Ergebnis. Alles in allem ein cooler Tag," sagte Walkner.

Seine seit der Vorjahres-Dakar deutlich verbesserten Navigationsfähigkeiten kamen daher noch nicht zur Geltung. "Da alle Straßen gesperrt waren, hat sich heute keiner verfahren", meldete der Cross-Country-Weltmeister aus dem Biwak. "Bei Kilometer 320 habe ich dann etwas Tempo rausgenommen, um morgen nicht von ganz vorne starten zu müssen. In der ersten Woche lautet die Devise dran bleiben, in der zweiten Woche kann ich dann hoffentlich angreifen."

Loeb schiebt an

Bei den Autos glänzte Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb bei seinem Dakar-Debüt gleich bei seiner Antrittsetappe. Der Franzose pilotierte seinen Peugeot mit Beifahrer Daniel Elena über die für in dieser Kategorie 387 km lange Strecke in 3:45:46 Stunden. Damit wies er auf seinen Markenkollegen und Landsmann Stephane Peterhansel, elffacher Dakar-Gewinner, einen Vorsprung von 2:23 Minuten auf. Exakt gleich sieht es in der Gesamtwertung aus.

Loeb war während der Etappe im Morast steckengeblieben und hatte dabei rund zwei Minuten verloren. Daher war der 41-Jährige von seinem Tagessieg überrascht. "Ich hatte dann auch Bremsprobleme, habe den Rückstand noch aufgeholt, aber es war wirklich am Limit", sagte Loeb. "Sonst hatte ich aber keine Probleme. Ich habe versucht, einen guten Rhythmus zu finden." (APA/red, 4.1.2015)

Ergebnisse der 2. Etappe der Rallye Dakar von Villa Carlos Paz nach Termas de Rio Hondo in Argentinien vom Montag:

Motorräder (354 Sonderprüfungskilometer): 1. Toby Price (AUS) KTM 3:46:24 Stunden – 2. Ruben Faria (POR) Husqvarna 1:20 Minuten zurück – 3. Alain Duclos (FRA) Sherco TVS 1:51 – 4. Matthias Walkner (AUT) KTM 2:00 – 5. Stefan Svitko (SVK) KTM 2:28 – 6. Paulo Goncalves (POR) Honda 2:38

Gesamtwertung: 1. Price 3:53:09 Stunden – 2. Faria +1:02 Minuten – 3. Duclos 1:53 – 4. Walkner 1:59 – 5. Svitko 2:21 – 6. Joan Barreda (ESP) Honda 3:04

Autos (387 SP-Km): 1. Sebastien Loeb/Daniel Elena (FRA/MON) Peugeot 3:45:46 Stunden – 2. Stephane Peterhansel/Jean Paul Cottret (FRA) Peugeot +2:23 Minuten – 3. Wladimir Wasiljew/Konstantin Schilzow (RUS) Toyota 2:38 – 4. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/GER) Toyota 3:01 – 5. Mikko Hirvonen/Michel Perin (FIN/FRA) Mini 3:05 – 6. Leeroy Poulter/Robert Howie (RSA) Toyota 3:20

Gesamtwertung: 1. Loeb/Elena 3:52:03 Stunden – 2. Peterhansel/Cottret +2:23 Minuten – 3. Wasiljew/Schilzow 2:42 – 4. De Villiers/Von Zitzewitz 3:01 – 5. Hirvonen/Perin 3:03 – 6. Poulter/Howie 3:40

3. Etappe am Dienstag über je 314 km von Termas de Rio Hondo nach San Salvador de Jujuy.