Mit ihrem zweiten Programm präsentieren sich junge Talente des Wiener Staatsballetts zum ersten Mal in der Volksoper. Im Bild: Nikisha Fogo, Trevor Hayden.

Foto: Wiener Staatsballett / Ashley Taylor

Wien – Sie sind jung und fesch, und sie können sehr gut tanzen: "Junge Talente des Wiener Staatsballetts" geben zu Beginn des neuen Jahres das Versprechen einer spitzen(tanz)mäßigen Zukunft ab. Es ist das zweite Programm der Jungen, und das ist jetzt erstmals in dieser Saison an der Volksoper zu sehen.

Nach Ausschnitten aus Roland Petits Die Fledermaus zur Musik von Johann Strauß Sohn kommt der Pas des Odalisques aus dem Petipa-Balett Le Corsaire auf die Bühne. Das ist bereits ein Vorgeschmack auf die nächste Premiere des Staatsballetts. Direktor Manuel Legris hat den Klassiker (Paris 1856) zur Musik von unter anderen Adolphe Adam neu konzipiert: Erstaufführung am 20. März am Haus am Ring.

Die Choreografie der Urfassung stammt von Joseph Mazilier. Marius Petipas Bearbeitung des Handlungsballetts erfolgte erst sieben Jahre später. Margot Fonteyn und Rudolf Nurejew haben einen Pas de deux daraus zum Hit gemacht, und Legris präsentiert erstmals an der Staatsoper das ganze Werk in voller Länge.

Die Schönheit der Einsamkeit zu dritt

Nach den Odalisken geht es im Talenteprogramm mit The Fall von Attila Bakó weiter: Es geht um die Schönheit der Einsamkeit zu dritt. Bakó, seit 2010 Mitglied der Wiener Compagnie, ist ein Jungchoreograf, dessen Stück Legris so gut fand, dass er es in dieses Programm aufgenommen hat.

Ebenfalls Teil des Ensembles ist Trevor Hayden, der ein kurzes "Double Date" präsentiert. The Fall und Double Date beglückten gleichermaßen bereits bei dem Ballettclub-Programm Junge Choreografen '14.

Freuen werden sich alle, die von Patrick de Banas Creatures (2010) angetan waren. Die Arbeit ist nun in einer neuen Fassung zu erleben. Aus dem Jahr 1993 stammt Ben van Cauwenberghs Bravour-Variation Les Bourgeois, in der schon Gregor Hatala und Daniil Simkin geglänzt haben.

Man sieht, das ist eher ein gesicherter Publikumsabend und kein experimentelles Erlebnis. Schön wird es trotzdem. Mit im Programm sind auch ein Solo und ein Pas de deux von Maurice Béjart (Arepo), Ausschnitte aus Spring and Fall von John Neumeier, zwei Tänze von George Balanchine und der Kampf der Engel aus Petits Proust ou les Intermittences. (Helmut Ploebst, 5.1.2016)