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Das Fiery Cross Reef auf zwei Luftaufnahmen aus dem vergangenen Frühjahr.

Foto: APA/EPA

Peking/Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) – Mit der Landung eines Flugzeugs auf den umstrittenen Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer hat China den Konflikt mit Vietnam erneut angeheizt. Peking wies am späten Samstagabend Kritik aus Hanoi zurück, nachdem ein chinesisches Flugzeug auf einem Atoll der Inseln, dem Fiery Cross Reef, gelandet war. Laut chinesischem Außenministerium habe es sich lediglich um einen "zivilen Testflug" gehandelt.

Die Aktion habe innerhalb von chinesischem Territorium stattgefunden, hieß es weiter. China streitet mit den Ländern Brunei, Malaysia, Vietnam und den Philippinen seit Jahren um die Spratly-Inseln. Dort werden große Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet. Vietnam hatte gegen die Landung des chinesischen Flugzeugs protestiert und erklärt, die Aktion beeinflusse "Frieden und Stabilität im Südchinesischen Meer". China müsse diesen Schritt "umgehend beenden" und dürfe derlei Aktionen "nicht wiederholen".

Kritik

China steht wegen des Aufschüttens künstlicher Inseln in der Region stark in der Kritik. Dem Land wird auch vorgeworfen, auf den auf Korallenriffen entstehenden Inseln militärisch nutzbare Einrichtungen wie Landepisten und Häfen anzulegen. Auf dem Fiery Cross Reef hatte Peking 2014 mit dem Bau einer Landebahn begonnen.

Das philippinische Außenministerium kündigte ebenfalls an, sich bei China über den jüngsten Vorfall zu beschweren. Unterdessen kehrte am Sonntag eine Gruppe von knapp 50 jungen Philippinern von der Insel Pag-asa zurück. Diese wird von den Philippinen gehalten, gehört aber ebenfalls zu den umstrittenen Spratly-Inseln. Die Gruppe hatte dort eine Woche lang gegen Chinas Ambitionen auf den größten Teil des Südchinesischen Meeres protestiert. (APA, 3.1.2016)