Brüssel – Im Rahmen der Ermittlungen zu Anschlagsplanungen in Brüssel sind die letzten drei der sechs am Donnerstag festgenommenen Verdächtigen freigelassen worden. Das teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Freitag in Brüssel mit.

Bereits am Donnerstag waren drei Verdächtige nach einem Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Für zwei schon am Dienstag festgenommene Verdächtige wurde hingegen die Untersuchungshaft um einen Monat verlängert.

Dem 30-jährigen Belgier Said S. würden "Anschlagsdrohungen", "Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Gruppe" an führender Stelle sowie das Anwerben von Mittätern bei terroristischen Akten zur Last gelegt, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Der 27-jährige Mohammed K. soll sich demnach wegen "Anschlagsdrohungen und Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Gruppe als Urheber oder Ko-Urheber" verantworten.

Beide weisen die Beschuldigungen laut ihren Anwälten zurück. Der belgische Sender RTL berichtete, S. habe den Motorrad-Klub Kamikaze Riders gegründet, auch K. sei Mitglied gewesen.

S. und K. sollen bei den Silvesterfeiern Anschläge an mehreren beliebten Orten in der belgischen Hauptstadt geplant haben, darunter auf die Polizeizentrale am Großen Platz im Zentrum von Brüssel. Den Behörden zufolge waren womöglich Attentate "im gleichen Stil" wie in Paris geplant. Dort hatten islamistische Attentäter am 13. November unter anderem Cafes, Restaurants und einen Konzertsaal angegriffen und 130 Menschen getötet. Seitdem gelten in Brüssel verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Das Silvester-Feuerwerk und alle anderen öffentlichen Feierlichkeiten zum Jahreswechsel in der belgischen Hauptstadt wurden abgesagt. (APA, 2.1.2015)