Brüssel – In Belgien haben die Behörden eine weitere Person in Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris festgenommen. Es handle sich um einen 22-Jährigen, dem Mord und die Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation vorgeworfen werde, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit, ohne weitere Details zu nennen.

Ayoub B. sei am Mittwoch nach der Durchsuchung eines Hauses im Brüsseler Stadtteil Molenbeek-Saint-Jean verhaftet worden. Es ist die zehnte Festnahme in Zusammenhang mit den Anschlägen vom 13. November, bei denen 130 Menschen getötet wurden.

Im Zuge der Hausdurchsuchung seien auch zehn Mobiltelefone sichergestellt worden, die gerade überprüft würden, hieß es vonseiten der Staatsanwaltschaft. Es seien jedoch weder Waffen noch Sprengsätze gefunden worden. Laut belgischen Medienberichten handelt es sich bei der durchsuchten Wohnung, um dieselbe, die bereits drei Tage nach den Pariser Attentaten vom 13. November kontrolliert worden war.

Zwei Festnahmen am Dienstag

Aus Furcht vor weiteren Anschlägen hatten die Behörden das Silvesterfeuerwerk in Brüssel abgesagt. Am Dienstag waren zwei Personen unter Terrorverdacht festgenommen worden. Sie werden verdächtigt, zu Silvester einen Anschlag in Brüssel geplant zu haben.

Die belgischen Behörden sind seit Wochen in Alarmbereitschaft. Nach den Anschlägen von Paris führten viele Spuren in das Land. Mindestens zwei der Attentäter wohnten im Brüsseler Stadtteil Molenbeek, der bereits häufiger in Verbindung mit Islamisten gebracht wurde. Das Viertel gilt als sozialer Brennpunkt und Islamistenhochburg. Zu den Anschlägen in Paris bekannte sich die Extremistenmiliz IS. (APA, 31.12.2015)