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Ian Murdock auf einem Foto aus 2008.

Das Jahr endet für die Linux-Gemeinde mit einem Trauerfall. Wie sein Arbeitgeber Docker vor kurzem per Blogeintrag mitteilte, ist Debian-Erfinder Ian Murdock am vergangenen Montag 42-jährig in San Francisco verstorben.

Die Umstände seines Todes sind unklar. Die letzten Einträge auf seinem mittlerweile gelöschten Twitter-Account betrafen eine gewalttätige Konfrontation mit der Polizei und Suizidabsichten.

22 Jahre, 1.000 Entwickler

Debian ist ein GNU/Linux-basiertes Betriebssystem, das seit Version 6 auch über einen FreeBSD-Zweig verfügt. Das Projekt wurde von Murdock 1993 gestartet, der Name setzt sich aus dem Vornamen seiner späteren Frau Debra Lynn und seinem eigenen Vornamen zusammen.

Das mittlerweile 22 Jahre alte Projekt wird heute gemäß des Debian-Manifests von über 1.000 offiziellen Entwicklern betreut. Es dient auch als Basis für eine Reihe anderer Betriebssysteme. Als bekanntestes Derivat gilt Canonicals Ubuntu. Die aktuellste Debian-Ausgabe trägt die Versionsnummer 8.2 und ist vergangenen September erschienen.

Leben

Murdock wurde am 28. April 1973 im deutschen Konstanz geboren. Er studierte an der amerikanischen Purdue University Computerwissenschaften. Er war unter anderem als Chief Technology Officer der Free Standards Group, später Linux Foundation tätig. 2007 wechselte er zu Sun Microsystem und verließ das Unternehmen nach der Zusammenführung mit Oracle.

Von 2011 bis 2015 arbeitete er als Vizechef für die Plattformbetreuung und Communityentwicklung bei Salesforce, ehe er im letzten November bei Docker anheuerte. (red, 31.12.2015)