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Nicht zu stoppen: Marko Arnautovic.

Foto: Reuters/Recine

London – Marko Arnautovic zeigt sich in der englischen Fußball-Premier-League vor dem Jahreswechsel in Bestform. Zwei Tage nach dem 2:0-Erfolg von Stoke City gegen Manchester United avancierte der ÖFB-Teamspieler auch beim 4:3-Sieg bei Everton am Montag zum Matchwinner. Mit sieben Toren und vier Assists in 18 Ligaspielen hat der 26-Jährige schon zur Halbzeit seine beste Stoke-Saisonbilanz in der Tasche.

Nach seiner Premierensaison im englischen Oberhaus mit vier Toren und zehn Assists hatte es Arnautovic 2014/15 nur auf einen Treffer und sechs Vorlagen gebracht. Seine dritte Saison bei Stoke scheint ihm nun zum ganz großen Durchbruch in England zu verhelfen. "Er spielt sehr gut und hatte bisher eine großartige Saison. Das muss er nun in der zweiten Saisonhälfte bestätigen und ich bin sicher, dass ihm das auch gelingen wird", sagte Stoke-Trainer Mark Hughes.

Das könnte für die "Potters" aber auch negative Auswirkungen haben. Bei so einer Entwicklung wird Stoke nicht die letzte Station des bis Ende Juni 2017 gebundenen Angreifers bleiben. Mit guten Leistungen bei der EURO 2016 in Frankreich kann sich Arnautovic zudem auch auf anderer Ebene diese Saison noch in den Vordergrund spielen.

"Mann mit stählernem Charakter und Sicherheit"

Gegen Everton sorgte Arnautovic im Goodison Park mit einem verwandelten Elfmeter in der 91. Minute für die Entscheidung, Doppel-Torschütze Xherdan Shaqiri war da schon ausgewechselt. "Natürlich hat mein Herz stark geschlagen, aber ich habe momentan viel Selbstvertrauen, deshalb wollte ich die Möglichkeit, ein Tor zu schießen, nützen", sagte der ÖFB-Stürmer dem "Stoke Sentinel". Dieser bezeichnete den Matchwinner als "Star Man" sowie "Mann mit stählernem Charakter und Sicherheit".

Arnautovic stand dabei aber doppeltes Glück zur Seite. Er rutschte beim Elfmeter aus und dieser war außerdem etwas fragwürdig. Arnautovic ging nach einem Zweikampf mit John Stones zu Boden, Mark Clattenburg zeigte auf den Punkt. "Ich weiß nicht ob es ein Elfer war oder nicht", war sich auch der Stürmer selbst nicht sicher.

Seine Tore sind diese Saison für den Club ein gutes Omen, gab es dann doch noch keine Niederlage. Aston Villa (1:0), Chelsea (1:0) und Manchester City (2:0) hat Arnautovic im Alleingang k.o. geschossen, weitere Tore gelangen ihm gegen Tottenham (2:2), Manchester United (2:0) und nun Everton. "Er ist ein fantastischer Gewinn für unsere Mannschaft und eine echte Gefahr für die Gegner, weil er eine großartige Power und Dynamik hat und sich gut bewegt", lobte Hughes seinen vor Bojan Krkic (5) besten Saisontorschützen.

Lauffreudiger Spieler

Sieben Tore in einer Ligasaison gelangen Arnautovic bei Werder Bremen, wo er 2010 nach einem enttäuschenden einjährigen Gastspiel bei Inter Mailand hingewechselt war, nicht. Mehr Treffer gelangen ihm überhaupt nur einmal im Dress von Twente Enschede 2008/09 (12).

Bei Arnautovic war von Müdigkeit trotz des intensiven Weihnachtsprogramms nichts zu sehen, er war in seiner Truppe mit 10,9 Kilometer am zweit-meisten unterwegs. "Bei Marko habe ich nicht gewusst, ob ich ihn beginnen lassen soll oder nicht, aber ich habe das richtige Gefühl gehabt und er hat wieder großartig gespielt", freute sich Hughes. "Was für ein Spiel, was für ein großartiger Sieg, was für eine fantastische Mannschaftsleistung, was für eine Art das Jahr 2015 zu beschließen", verlautete Arnautovic via Facebook.

Der 48-fache ÖFB-Teamkicker bereitete auch das 1:0 (16.) von Shaqiri, der kurz vor der Pause auch via tollem Heber traf, vor und leitete mit einer Hereingabe das 3:3 (80.) von Joselu ein. Für beide war es der Premierenligatreffer für Stoke, Arnautovic freute sich vor allem für den Schweizer Teamspieler. "Es ist nicht einfach wenn du in die Premier League kommst. Es ist eine harte Liga, die beste der Welt, und man braucht Zeit, um sich daran zu gewöhnen", erklärte der Wiener.

Platz neun

Gewöhnen muss sich Stoke auch erst an einen Platz unter den Top Ten. Den hat der Club vorerst als Neunter mit 29 Punkten sicher. Dank nur zwei Zählern Rückstand etwa auf den Fünften Crystal Palace dürfen Arnautovic und Co. von einem Europacupplatz träumen. Zum Jahresauftakt wartet am Samstag das Auswärtsspiel beim Tabellen-13. West Bromwich Albion. Everton, für das Tore von Romelu Lukaku (22., 64.) und Gerard Deulofeu (71.) zu wenig waren, ist drei Punkte hinter Stoke Elfter. (APA, 29.12.2015)