Kopenhagen/Wien – Der hundertste Geburtstag der allgemeinen Relativitätstheorie war eines der Jubiläen des Wissenschaftsjahrs 2015. Schlagartig weltberühmt wurde Einstein indes erst vier Jahre später, als der Astrophysiker Arthur Stanley Eddington anhand von Beobachtungen der totalen Sonnenfinsternis des Jahres 1919 zeigte, dass große Massen wie jene der Sonne den Raum und Licht tatsächlich krümmen können.

Im Bild: Diese aus dem Jahr 1941 stammende Schachtel war in den vergangenen 74 Jahren nicht geöffnet worden. Sie enthielt unter anderem jene Messing-Halterungen, mit denen die lichtempfindlichen Glasplatten für die Aufnahmen am Teleskop fixiert worden waren.

Foto: Niels-Bohr-Institut / Universität Kopenhagen

Eine von gerade einmal zehn Aufnahmen, die Eddington von dieser Sonnenfinsternis machte, wurde kürzlich vom emeritierten Astronomen Holger Pedersen zufällig im Niels-Bohr-Institut in Kopenhagen entdeckt – neben mehr als 150 anderen astronomischen Aufnahmen, die zwischen 1909 und 1922 gemacht worden waren.

Im Bild: In Kopenhagen wurde unter anderem diese rare Aufnahme jener totalen Sonnenfinsternis von 1919 gefunden, die Einsteins allgemeine Relativitätstheorie bestätigte und ihn zum Wissenschaftsstar machte.

Foto: Niels-Bohr-Institut / Universität Kopenhagen

Dieser einzigartige Schatz alter Himmelsaufnahmen stammte aus dem 1996 geschlossenen Østervold-Observatorium. Dort hatte man sie vor fast hundert Jahren in Kartons gepackt und vergessen.

Im Bild: Holger Pedersen begutachtet die Aufnahme der totalen Sonnenfinsternis des Jahres 1919.

Foto: Niels-Bohr-Institut / Universität Kopenhagen

Die Sammlung umfasst unter anderem Aufnahmen des Planeten Jupiter aus dem Jahr 1896, eine Mondfinsternis des Jahres 1896; auch Fotos eines Kometen und des Orionnebels sind dabei, die nicht nur astroarchäologische Schätze darstellen.

Im Bild: Der Bilderschatz entstand großteils mit dem Østervold-Teleskop aus dem Jahr 1885.

Foto: Niels-Bohr-Institut / Universität Kopenhagen

Zwar verfügen wir heute über hochaufgelöste Fotos fernster Galaxien. Doch auch die alten Aufnahmen zeigen zum einen unwiederbringlich vergangene Himmelsereignisse, und zum anderen ermöglichen sie aufschlussreiche Vergleiche mit heutigen Beobachtungen. (tasch)

Im Bild: Einige der Aufnahmen zeigen den Mond in unterschiedlichen Phasen.

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Im Folgenden noch weitere Beispiele aus dem spektakulären Bilderschatz:

Foto: Niels-Bohr-Institut / Universität Kopenhagen
Foto: Niels-Bohr-Institut / Universität Kopenhagen
Foto: Niels-Bohr-Institut / Universität Kopenhagen
Foto: Niels-Bohr-Institut / Universität Kopenhagen
Foto: Niels-Bohr-Institut / Universität Kopenhagen
Foto: Niels-Bohr-Institut / Universität Kopenhagen