Pasadena – Die Raumsonde Dawn hat die bisher schärfsten Aufnahmen vom Zwergplaneten Ceres zur Erde gefunkt. Möglich wurde das dadurch, dass die Sonde mit einer Höhe von 385 Kilometern ihre niedrigste und endgültige Umlaufbahn erreicht hat. Von dieser Höhe aus, die mit dem ISS-Orbit um die Erde vergleichbar ist, sind noch 35 Meter kleine Details der Oberfläche zu erkennen, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.

Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Die Bilder stammen nach Angaben der Nasa vom 10. Dezember und sind im Rahmen eines Tests der Reservekamera der Raumsonde entstanden. Die Hauptkamera habe am 16. Dezember planmäßig mit Aufnahmen begonnen. Die Nasa veröffentlichte auch zwei 3D-Ansichten von Ceres. Eine solche Ansicht zeigt hier einen Ausschnitt der südlichen Hemisphäre.

Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Die Bilder zeigen die kraterzerklüftete Oberfläche des einstmals als Asteroid eingestuften Himmelskörpers, der 2006 zum Zwergplaneten aufgewertet wurde. Ceres ist ein deutlich abgeplattetes Rotationsellipsoid mit einem größten Durchmesser von über 960 Kilometern und einem kleinsten – von Pol zu Pol – von etwa 890 Kilometern. Sie ist das größte Objekt des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter und macht fast ein Drittel von dessen Gesamtmasse aus.

Hier im Bild ist eine Region in der Nähe von Ceres' Südpol zu sehen; der niedrige Sonnenstand aus dieser Perspektive sorgt für lange Schatten.

Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Auf einer Aufnahme ist eine ganze Kette von Einschlagskratern zu sehen, die den Namen Gerber Catena bekam (hier im Bild). Zudem fänden sich Grabenstrukturen überall auf der Oberfläche des Zwergplaneten, erläuterte die Nasa. Derartige Oberflächenformen seien sonst vor allem auf größeren Himmelskörpern weit verbreitet.

Foto: Credits: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Viele der Gräben auf Ceres – hier ein Blick auf ihre mittleren Breiten – seien vermutlich die Folge von Einschlägen, manche scheinen jedoch auch tektonischen Ursprungs zu sein, erläuterte die US-Raumfahrtbehörde. Innere Spannungen hätten dort vermutlich die Kruste des Zwergplaneten aufgebrochen. "Warum sie so auffällig sind, wird noch nicht verstanden, aber sie stehen wahrscheinlich in Zusammenhang mit der komplexen Struktur der Kruste von Ceres", sagte Paul Schenk vom Lunar and Planetary Science Institute in Houston. (red, APA, 23. 12. 2015)

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Mission Dawn

Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA