Die Keimbelastung im öffentlichen Raum ist weniger schlimm als vermutet.

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Wien – Wie viele Bakterien wachsen auf Schiebegriffen von Supermarkt-Einkaufswagerln, Liftknöpfen und Türschnallen öffentlicher Klos? Weniger als gedacht, und jedenfalls nichts Krankmachendes, hat eine Untersuchung des Magazins "Konsument" ergeben.

In jeweils zehn Zügen, U-Bahn-Garnituren und Aufzügen, von zehn WC-Türgriffen und zehn Einkaufswagen wurden Proben genommen und im Labor untersucht, vor allem auf gesundheitsgefährdende Staphylokokken. Auch die Verkeimung mit Darmbakterien wurde geprüft, außerdem die Gesamtkeimzahl ermittelt.

Die Ergebnisse fielen erfreulich aus: Staphylokokken waren gar nicht nachweisbar. Bei der Gesamtkeimzahl reichte die Bandbreite von gar nicht bis zu massiv verkeimt. Letzteres betraf fast alle getesteten öffentlichen Klos. Auf dem Türgriff eines U-Bahn-WCs fanden sich auch Fäkalkeime.

Am saubersten waren laut "Konsument" die Einkaufswagen. Im Auftrag der Handelsketten werde offensichtlich regelmäßig geputzt. Ebenfalls gut abgeschnitten haben die Griffe in den Wiener U-Bahnen. "Sie sind natürlich nicht keimfrei, aber weitaus weniger belastet als erwartet", sagen die Tester. Nur in zwei Fällen fand sich eine starke Verkeimung, also bereits ein sogenannter Bakterienrasen.

Weniger schlimm als gedacht

Auf einer Sitzbank der Wiener Schnellbahn hingegen wurden jede Menge Mikroorganismen gefunden. Einige der ausklappbaren Tischchen in den Nahverkehrszügen, etwa im "Wiesel", sollten keinesfalls zur Ablage von Essen genützt werden. Zwei der untersuchten Liftknöpfe waren von einem Bakterienrasen überzogen. Bei den anderen ließ sich eine leichte bis mittlere Verkeimung feststellen.

"Die Keimbelastung außer Haus ist weniger schlimm als gedacht", lautete die Bilanz der Konsumentenschützer. "Selbst auf stark verkeimten Gegenständen, auf denen sich bereits ein Bakterienrasen gebildet hatte, fanden wir keine Organismen, von denen eine Gesundheitsgefahr ausgeht."

Die Empfehlungen der Tester: Händewaschen nach Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Auf öffentlichen WCs besonders gründlich die Hände reinigen und beim Verlassen der Toilette die Tür besser mit dem Ellbogen aufstoßen. Besondere Vorkehrungen a la "Monk" seien aber nicht nötig. (APA, 23.12.2015)