Aden – Bei weiteren Luftangriffen im Jemen sind in der Nacht zum Dienstag mindestens 13 Houthi-Aufständische getötet worden. Nach Angaben aus Militärkreisen flog die arabische Militärkoalition zahlreiche Angriffe auf die Provinz Daleh. Die Houthi-Rebellen griffen Ziele nahe der Stadt Taes an.

Der seit dem 15. Dezember geltende Waffenstillstand behielt nominell seine Gültigkeit. Seit März wurden in dem Konflikt rund 6.000 Menschen getötet.

Raketenbeschuss

Nach neuerlichem Raketenbeschuss an der Grenze des Jemen zu Saudi-Arabien drohte die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition den Houthi-Rebellen mit Vergeltung. Die "Fortsetzung der Absurditäten der Houthi-Milizen" werde die Koalition zwingen, "scharfe Maßnahmen zu ergreifen, um sie von solchen Taten abzuschrecken", berichtete die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA am Dienstag. Die Armee hatte am Montag eine auf die Grenzstadt Jasan abgefeuerte Rakete abgefangen.

Seit Dienstag vor einer Woche gilt eigentlich für die Dauer der Friedensgespräche zwischen der jemenitischen Regierung und den Rebellen eine einwöchige Waffenruhe. Die Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi sprach sich dafür aus, die in der Nacht zum Dienstag endende Waffenruhe um eine Woche zu verlängern. Laut SPA ist die Militärkoalition grundsätzlich dazu bereit, sofern sich auch die Houthi-Rebellen an die Feuerpause halten.

Seit Freitag wurden fünf Raketen vom Jemen aus nach Saudi-Arabien abgefeuert. Dabei wurden drei Menschen getötet. Der mit den Houthi-Rebellen verbündete Armeegeneral Sharaf Lokman sagte am Sonntag, es seien "300 Ziele" in Saudi-Arabien für Angriffe ausgewählt worden.

Die schiitischen Houthi-Rebellen hatten im Jänner die Kontrolle über die jemenitische Hauptstadt Sanaa übernommen. Als die Aufständischen im März auf die südliche Hafenstadt Aden vorrückten, floh Präsident Hadi nach Saudi-Arabien und bat das Königreich um Hilfe. Riad griff daraufhin an der Spitze einer arabischen Militärkoalition mit Luftangriffen in den Konflikt ein und entsandte im Sommer auch Bodentruppen. Die jüngsten Friedensgespräche in der Schweiz brachten keinen Durchbruch, sie wurden auf den 14. Jänner vertagt. (APA, 22.12.2015)