Olivier Giroud, der rauchende Colt der Gunners.

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London – Arsenal hat sich mit dem 2:1-Sieg gegen Manchester City am Montag ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gemacht. Die Gunners etablierten sich damit in der Premier League nämlich als härtester Verfolger des Überraschungsteams Leicester City. Großen Anteil daran hat Mesut Özil, der auf dem besten Wege ist, den Assist-Saisonrekord der ehemaligen Arsenal-Größe Thierry Henry zu brechen.

Der deutsche Weltmeister bereitete gegen City die Tore von Theo Walcott (33.) und Olivier Giroud (45.+2) vor und hält nun bei 15 Vorlagen. Henrys Rekord steht seit der Saison 2002/03 bei 20 Assists. Diese Marke dürfte also in Kürze fallen. "Er sieht Dinge, die die meisten Spieler auf dem Platz nicht sehen", lobte Walcott. Lob kam zudem von Coach Arsene Wenger: "Er ist viel reifer, übernimmt mehr Verantwortung, hat sich auch körperlich gesteigert und man sieht seinen Siegeswillen."

Nichts überstürzen

Özil, der krankheitsbedingt vergangene Woche viel Zeit im Bett statt auf dem Platz verbracht hatte, träumt neben dem persönlichen Rekord schon von viel Größerem. "Wir glauben an uns, wissen, was wir können. Wenn wir so weiterspielen, können wir Meister werden", erklärte der 27-Jährige. Wenger will vom ersten Meistertitel seit 2003/04 hingegen noch nicht sprechen. "Es ist noch zu früh", sagte der Langzeittrainer.

Die Performance seines zu Hause sieben Partien ungeschlagenen Teams stimmt ihn aber zuversichtlich. "Leidenschaft, Organisation, Glanz, all das hat uns die drei Punkte gebracht. Es ist ein außergewöhnliches Leben in der Mannschaft", lobte der 66-Jährige. Arsenal (2. Platz/36 Punkte) steht von den Titelfavoriten nach 17 Runden jedenfalls am besten da. Titelverteidiger Chelsea (15./18) ist schon aus dem Titelrennen, auch Liverpool (9./24) und Manchester United (5./29) schwächelten zuletzt verstärkt. Auf City (3./32) konnte der Abstand nun dank des dritten Siegs in Folge auf vier Zähler vergrößert werden. Die Citizens haben bereits fünfmal verloren, mit so vielen Niederlagen vor Weihnachten hat es zuletzt Everton 1986/87 geschafft, noch Meister zu werden.

City hofft auf Kompany

Coach Manuel Pellegrini traut dies seiner Mannschaft aber nach wie vor zu. "Es war zwar ein wichtiges Spiel, aber wir spielen noch um 63 Punkte, deshalb denke ich, dass sich an der Chance, den Titel zu holen nichts geändert hat", bleibt der Chilene gelassen. Seine Elf hatte zwar mehr Ballbesitz und auch Chancen, blieb aber aufgrund von Nachlässigkeiten in der Defensive ohne Punkt. "In so wichtigen Spielen darf man sich Fehler nicht erlauben", sagte Pellegrini.

Er sehnt deshalb vor allem die Rückkehr des verletzten Vincent Kompany herbei. Mit dem Kapitän kassierte der Club in acht Spielen nur ein Gegentor, ohne ihn waren es 18 in neun Partien. In den jüngsten zwölf Partien spielte City nur zweimal zu Null. "Wir kassieren einfach zu viele Gegentore, müssen uns da verbessern."

Zu verbessern gilt es auch die Auswärtsbilanz. Fünfmal gab es in der Fremde zuletzt keinen Sieg, drei Spiele davon gingen verloren. "Wir müssen uns steigern, vor allem in den Auswärtsspielen", ist sich auch Pellegrini im Klaren. Bange um seinen Job ist ihm aber nicht. "Wir sind nach wie vor in allen drei Bewerben voll dabei", betonte der 62-Jährige.

City hat bei der Generalprobe für den Ligaschlager bei Leicester am 29. Dezember am Samstag Sunderland zu Gast. Arsenal trifft vor dem Jahreswechsel noch auswärts auf Southampton und zu Hause auf Bournemouth. Alexis Sanchez ist da weiterhin nicht mit von der Partie, er erlitt auf dem Weg zurück nach einer Oberschenkelverletzung im Samstagtraining einen gesundheitlichen Rückschlag und wird erst Mitte Jänner wieder ein Thema sein. (APA, red, 22.12.2015)