London – Der in die Affäre um manipulierte Zinsen verwickelte Händler Tom Hayes muss nicht so lang ins Gefängnis wie zunächst angenommen. Ein Berufungsgericht in London senkte die Haftstrafe für den Ex-Angestellten von UBS und Citigroup am Montag von 14 auf elf Jahre. Dabei habe das Gericht mildernde Umstände wie etwa das bei Hayes diagnostizierte Asperger-Syndrom – eine Form von Autismus – berücksichtigt.

Hayes wurde in dem seit dem Frühjahr laufenden Prozess verdächtigt, einer der Drahtzieher im weltweiten Skandal um Tricksereien beim Referenzzinssatz Libor zu sein. Im August verurteilte ihn ein Geschworenengericht zu 14 Jahren Haft. Der Skandal hatte Großbanken rund um den Globus Milliardenstrafen gekostet. An Zinssätzen wie dem Libor oder dem Euribor hängen Geschäfte in einem Volumen von vielen hundert Billionen Dollar, wodurch sich schon durch kleine Bewegungen hohe Gewinne erzielen lassen. (APA/Reuters, 21.12.2015)