Woher die Werte für die Schneehöhen in Kärntens Skigebieten, gibt mancherorts Rätsel auf.

Foto: Grossglockner Bergbahnen/Franz Gerdl

Klagenfurt – 40, 60, 140 Zentimeter: Manche Kärntner Skigebiete geben Schneehöhen an, die angesichts der Witterungsverhältnisse ungläubig machen. Ein Blick auf die Webcams überzeugt nicht, zu sehen sind teils apere Hänge mit weißen Pistenstreifen. Die APA erfuhr auf Nachfrage, wie unterschiedlich die Zahlen erhoben werden, gemessen wird jedenfalls nicht überall. Unmut unter den Betreibern regt sich.

"Das kann ich mir nicht erklären. Das ist unfair und ein bisschen Betrug am Gast", findet der Pistenchef des Skigebiets Heiligenblut-Großglockner, Peter Suntinger. Für sein Gebiet gibt er die Schneehöhe auf den nordseitigen Pisten mit 20 Zentimeter an, eine Schätzung nach Erfahrungswerten. "Die 20 Zentimeter haben wir aber." Wie andere Resorts die angegebenen Mengen zusammenbringen, kann er sich nicht erklären.

"Schon etwas komisch"

Im wenige Kilometer entfernten Skigebiet Mölltaler Gletscher sind es laut Angabe 140 Zentimeter. Gemessen wird dort ebenfalls nicht, erklärt der Betriebsleiter. Man hat den Wert genommen, den das Wetter-Observatorium Sonnblick erhebt – das ein gutes Stück außerhalb des Skigebiets liegt. Die 140 Zentimeter würden aber trotzdem hinkommen, weil man direkt auf den Gletscher beschneie. Im Observatorium, wo man den natürlichen Schneefall auf einer ebenen Stelle unterhalb des Gipfels misst, findet man es "schon etwas komisch", dass man dem zehn Kilometer entfernten Mölltaler Gletscher als Quelle für seine Kunstschneehöhen dient.

In den einigen anderen Skigebieten werden die Schneehöhen ebenfalls geschätzt. Auf der Turracher Höhe, wo man mit 60 Zentimetern wirbt, besteht man jedoch darauf, dass diese Menge auch gemessen wird. Richtlinien, wie die Daten für die Handy-App der Kärnten Werbung erhoben werden müssen, gibt es nicht. Sie werden von den Skigebieten direkt eingespeist. Christian Kresse, Chef der Kärnten Werbung, hält die Daten für "im Wesentlichen sehr gut und authentisch". (APA, 21.12.2015)