Berlin – Der Vater des Erfolgs ließ sich nicht zweimal bitten. Als die Fans von Hertha BSC lautstark ihren Trainer forderten, lief Pal Dardai in die Kurve und machte mit seinen Spielern die Welle. "Diese Mannschaft trägt seine Handschrift, er hat einen tollen Job gemacht", lobte Manager Michael Preetz nach dem überzeugenden 2:0 (1:0) gegen Julian Baumgartlingers FSV Mainz 05 am Sonntag.

Dardai hat in einem halben Jahr aus einem Abstiegskandidaten ein Spitzenteam geformt, das nach der zweitbesten Hinrunde der Vereinsgeschichte als Tabellendritter der deutschen Bundesliga überwintert.

Nach dem vierten Pflichtspielsieg in Folge mit Toren von Vladimir Darida (34.) und Salomon Kalou (54.) sowie 32 Punkten auf dem Konto beträgt der Vorsprung auf einen Nicht-Europapokalplatz bereits sechs Zähler. Lediglich 2008 holte die Hertha bis zur Winterpause einen Zähler mehr, damals beendete man die Saison auf Platz vier.

Bei den Mainzern hielt sich nach der ersten Niederlage nach sechs ungeschlagenen Spielen die Enttäuschung in Grenzen. "Wir sind im Soll, wir sollten uns nicht beschweren", sagte Abwehrspieler Niko Bungert. Mit 24 Punkten bleibt der FSV im oberen Tabellenmittelfeld. Nur zweimal hatten die Mainzer in ihrer Historie nach 17 Spielen mehr Punkte auf ihrem Konto.

Vor 39.835 Zuschauern im Olympiastadion gehörten die ersten 45 Minuten eindeutig den Gastgebern. Feldüberlegen gestalteten die Berliner das Spiel, die Gäste kamen fast überhaupt nicht in die Hälfte der Herthaner. Zu früh verloren sie den Ball, vor allem im Mittelfeld waren die äußerst variablen Berliner überlegen und gewannen zudem auch deutlich mehr Zweikämpfe. Völlig verdient gelang den Gastgebern dann auch die Führung: Darida schloss ein Solo mit einem schönen Schuss zum 1:0 ab.

Kurz vor der Pause hatten die Mainzer Glück: Nach einer Unsicherheit von Keeper Loris Karius rettete Daniel Brosinski auf der Linie (43.). Auch nach Wiederanpfiff änderte sich das Bild nicht: Mainz fand kein Mittel gegen starke Berliner – und die Gastgeber trafen diesmal mit der ersten Chance. Ibisevic passte auf Kalou, und der ivorische Nationalspieler erzielte aus etwas mehr als zehn Metern das 2:0. Die Berliner waren danach dem dritten Tor näher als die Mainzer einem möglichen Anschlusstreffer.

Gladbach biegt Darmstadt

Mönchengladbach setzte sich im letzten Match der Hinrunde auf Platz vier. Die Mannschaft von Trainer Andre Schubert kam am Sonntag in Unterzahl zu einem hart erkämpften 3:2-Heimsieg gegen Aufsteiger Darmstadt. Oscar Wendt erzielte in der 87. Minute den Siegestreffer für die Borussia.

Zuvor hatten Lars Stindl (44.) und Harvard Nordtveit (51.) für die Gastgeber sowie Marcel Heller (28.) und Sandro Wagner (67.) für die mit György Garics spielenden Darmstädter getroffen. Gladbach musste ab der 39. Minute in Unterzahl agieren, nachdem Granit Xhaka wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen hatte. (sid/red, 20.12. 2015)