Einst befeuerte Kohle die industrielle Revolution in England

York – Ende einer industriellen Ära: Das letzte Kohlebergwerk Großbritanniens hat dichtgemacht. Zum letzten Mal kehrten die Kumpel in der nordenglischen Zeche Kellingley am Freitag aus der Tiefe zurück. Rund 450 Bergleute arbeiteten bis zuletzt in der rund 30 Kilometer südlich von York gelegenen Grube. "Ein sehr trauriger Tag", sagte ein Gewerkschafter.

Das Aus für die Zeche markiert zugleich das Ende einer großen Zeit. Ohne Kohle und Koks wäre die industrielle Revolution in England im 18. und 19. Jahrhundert undenkbar gewesen. Sie waren die Energieträger für die Fabriken und Dampfschiffe. "König Kohle hat am Ende seine Krone verloren", kommentierte die Zeitung "Guardian". Jetzt gebe es nur noch an einigen wenigen Orten Tageabbau.

Langsames Ende

In Großbritannien gab es laut BBC in den 1920er-Jahren über eine Million Bergleute, noch Anfang der 80er-Jahre waren es etwa 250.000 Kumpel. Allerdings läuteten die schrittweise Umstellung auf Erdöl sowie billige Importe bereits vor Jahrzehnten das langsame Ende der britischen Kohle ein. Einen weiteren "Todesstoß" fügte Premierministerin Margaret Thatcher der Branche Anfang der 80er-Jahre zu, als sie einen fast einjährigen Bergarbeiterstreik gegen Zechenschließungen und Privatisierungen niederkämpfte.

Allerdings: Nach wie vor werden in Großbritannien bisher jährlich rund 50 Millionen Tonnen Kohle importiert. Auch Kohlekraftwerke soll es noch einige Zeit geben. Die Regierung kündigte kürzlich an, dass sie die Kohlemeiler innerhalb von zehn Jahren schließen wolle. Nach Angaben der Regierung gibt es derzeit zwölf Kohlekraftwerke im Land. Sie verfügen nicht über die modernste Technik, bei der Kohlendioxid im Kraftwerk gebunden wird, um es unterirdisch einlagern zu können. (APA, 18.12.2015)

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