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Foto: REUTERS/Kai Pfaffenbach

Eine Hackergruppe namens "Phantom Squad" hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht auf Freitag das Spielenetzwerk Xbox Live (XBL) angegriffen und den Microsoft-Dienst zumindest vorübergehend in die Knie gezwungen.

Microsoft bestätigte die Netzwerkprobleme in einer Nachricht an die Spieler auf seiner Supportseite, ging allerdings nicht auf die Ursachen ein. Kunden meldeten Schwierigkeiten beim Zahlvorgang im Xbox-Store, der Account-Anmeldung und der Verwaltung ihres XBL-Zugangs.

Warnung an Sony

Mittlerweile ist der Betrieb von XBL wiederhergestellt. Einer Twitter-Nachricht von "Phantom Squad" zufolge ist das allerdings nicht Microsofts Maßnahmen zu verdanken, sondern der Einstellung der Überlastungsangriffe (DDOS). Eine Stellungnahme von Microsoft zu den Hintergründen gibt es bisher nicht.

Der Twitter-Account von "Phantom Squad" wurde in der Zwischenzeit gesperrt. Zuvor sprach die Gruppe allerdings noch eine Warnung an Sony aus, wonach man als Nächstes das Playstation Network (PSN) ins Visier nehme.

Nicht ernst genommen gefühlt

Die Gruppe kündigte die Sabotageakte im Vorfeld an, wollte ursprünglich aber erst zu Weihnachten zuschlagen. Als Begründung nannte sie die angeblich Vernachlässigung der Sicherheitssysteme der beiden Netzwerkbetreiber. Vergangenes Jahr unternahm die Gruppe "Lizard Squad" ähnliche Angriffe und legte die Netzwerke über Weihnachten für mehrere Tage lahm. Wenig später wurden die mutmaßlichen Drahtzieher festgenommen.

Dass "Phantom Squad" nun früher als angedroht zugeschlagen hat, ging ebenfalls aus mittlerweile gelöschten Tweets hervor: Offenbar hatte sich die Gruppe nicht ernst genug genommen gefühlt. (zw, 18.12.2015)