Jerusalem/Ankara – Israel und die Türkei haben sich laut Diplomaten beider Seiten Donnerstag auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen geeinigt. Das vorläufige Abkommen, das von den Regierungen vorerst nicht bestätigt wurde, sieht die Rückkehr von Botschaftern nach Ankara und Tel Aviv vor. Diese hatten 2010 und 2011 die Vertretungen im jeweils anderen Land verlassen.

Wie die israelische Zeitung Haaretz weiter berichtete, soll sich Jerusalem dazu verpflichten, Entschädigungszahlungen in Höhe von 20 Millionen US-Dollar (18,5 Mio. Euro) an Familien von zehn Türken verpflichten, die als Passagiere des Schiffes Mavi Marmara, Teil der umstrittenen "Gaza-Hilfsflotte", 2010 bei einem Zusammenstoß mit der israelischen Marine getötet worden waren. Das Schiff hatte versucht, eine Blockade zu durchbrechen. Die Türkei würde dafür einen von Israel gesuchten Hamas-Anführer, Saleh al-Aruri, ausliefern.

Schwere Kämpfe gegen PKK

Beim Großeinsatz türkischer Sicherheitskräfte gegen die kurdische PKK sind indes bis Donnerstag 25 Menschen getötet worden. Bei den Toten habe es sich um PKK-Mitglieder gehandelt, so die türkische Regierung. Ankara hatte Anfang der Woche 10.000 Mitglieder von Armee und Polizei in die Städte Cizre und Silopi geschickt. (red, Reuters)