Zürich – Manipulationen im Devisen- und Edelmetallhandel haben für sechs ehemalige Manager und Händler der UBS weitreichende Konsequenzen: Die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma verhängte gegen sie am Donnerstag Berufsverbote von einem bis fünf Jahren. Die Ex-UBS-Mitarbeiter – darunter der ehemalige Leiter des globalen Devisenhandels – seien massgeblich selbst für die bei der Bank festgestellten "schweren organisatorischen Mängel" und das von den Aufsehern monierte Fehlverhalten verantwortlich.

Vorgesetzte hätten weggeschaut, während Händler ungeniert über Chats vertrauliche Kundendaten weitergegeben hätten und an Devisenkursen schraubten, erklärten die Aufseher. "Die Verfahren der Finma zeigten, dass das für das Devisengeschäft zuständige Management das unzulässige und treuwidrige Verhalten der ihm unterstellten Händler duldete und mindestens punktuell auch förderte." Entsprechende Kontrollen habe es nicht gegeben.

Keine Führungsposition

Gegen die ehemaligen Leiter des globalen Devisenhandels und des globalen Devisenspothandels verhängte die Finma daher ein Berufsverbot von vier beziehungsweise fünf Jahren. In der Zeit dürfen sie keine Führungsposition bei einem von der Finma beaufsichtigten Institut übernehmen. Vier ehemalige Devisen- und Edelmetallhändler sperrte die Behörde für mindestens ein Jahr. Vier weitere Verfahren gegen UBS-Händler hatte die Finma bereits im August 2015 eingestellt. Die Schweizer Bank selbst wollte sich nicht zu den Berufsverboten äußern.

Der Fall hat hohe Wellen geschlagen. Im November 2014 brummten Aufsichtsbehörden aus Großbritannien, den USA und der Schweiz der UBS Strafen von insgesamt 774 Millionen Franken auf. Finma-Chef Mark Branson sprach damals vom "schwersten Fall, den wir je gesehen haben".

Darüber hinaus war die größte Schweizer Bank auch in Manipulationen des Referenzzinses Libor verwickelt. In einem Prozess in London wurde der einstige UBS- und Citigroup -Starhändler Tom Hayes im Sommer zu 14 Jahren Haft verurteilt. Er wurde verdächtigt, einer der Drahtzieher im weltweiten Libor-Skandal zu sein.

Im Mai hatten US-Behörden der Bank wegen Manipulationen bei Devisen und Referenzzinsen Strafen von insgesamt 545 Millionen Dollar aufgebrummt. (APA, 17.12.2015)