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Microsoft soll PR-Firmen für schlechte Google-Presse bezahlt haben

Foto: dapd/Treblin

Das deutsche Magazin "Stern" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe von schweren Vorwürfen gegen Microsoft: Der IT-Konzern soll verdeckte Negativ-PR gegen den Konkurrenten Google betreiben und dafür auf Lobbying-Firmen zurückgreifen. So sollen zwei ehemalige Mitarbeiter der Beratungsfirma WMP Eurocom, bei der Microsoft Kunde ist, ein Buch mit dem Titel "Die Akte Google- Wie der US-Konzern Daten missbraucht, die Welt manipuliert und Jobs vernichtet" veröffentlicht haben. Einer der zwei Autoren hat laut "Stern" Microsoft als Teammanager betreut.

Stimmung gegen Google gemacht

Außerdem pflegt WMP enge Verbindungen zum "Deutschen Digital Institut" (DDI), die beiden Organisationen teilen sich eine Büroadresse. Für das DDI tritt wiederum Jo Groebel in Erscheinung, der sich wiederholt in deutschen Medien gegen Google ausgesprochen hatte. So nannte er eine Zerschlagung von Google etwa "nachvollziehbar". Gegenüber "Stern" bestritt Groebel eine "Contra-Google-Haltung".

Wettbewerbsverfahren

Microsoft wollte zu der Causa keine Stellung nehmen. Der Konzern spielt eine wichtige Rolle im EU-Verfahren gegen Google, das dem Suchmaschinisten wegen seiner Marktmacht droht. Berichte der "New York Times" zeigen, dass Microsoft Verbindungen zu allen drei Firmen hat, die das Verfahren maßgeblich anstrengten. Microsoft-Manager David Howard gab im April an, sein Unternehmen habe "Bedenken gegen Googles Geschäftspraktiken und deren Auswirkungen auf den Wettbewerb" schon lange öffentlich kundgetan. (red, 17.12.2015)