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Bereits seit Jahren kämpft Greenpeace mit seiner "Detox"-Kampagne gegen Giftstoffe in Textilien.

Foto: Lionel Cironneau/AP/dapd

Wien – Gesundheitsschädliche Chemikalien in Kleidungen sind noch immer keine Seltenheit. Eine Untersuchung von sechs großen Supermarktketten in Österreich, Deutschland und der Schweiz durch die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat das ergeben. In mehr als der Hälfte der Proben – auch in Kinderkleidung und Schuhen – wurden laut Aussendung giftige Stoffe gefunden. Die Kleidungsstücke wurden im Oktober 2014 getestet.

Ein am Dienstag veröffentlichter Zwischenbericht zeigt nun, dass die "Detox-Kampagne" der Umweltschutzorganisation offenbar Wirkung zeigt. "Was erschwinglich ist, kann auch sauber sein", wird die Konsumentensprecherin von Greenpeace Österreich, Nunu Kaller, in einer Aussendung zitiert. "Hofer, Lidl, Penny und Tschibo beweisen das nun: Sie haben einen konsequenten Entgiftungskurs bei der Textilproduktion eingeschlagen", zählt Kaller auf.

Interspar als Schlusslicht

Die Schlusslichter der Untersuchung bilden dafür zwei deutschsprachige Ketten – Norma und Metro – und das österreichische Unternehmen Interspar. Bereits im Vorjahr war letztgenannter Supermarkt gerügt worden. Das Versprechen der Unternehmensführung damals lautete die vorgegebenen Grenzwerte einzuhalten. Für Kaller geht das nicht weit genug: "Beispielsweise müssen krebserregende poly- und perflourierte Chemikalien gänzlich in der Textilproduktion verboten werden."

Perflourierte Chemikalien machen die Kleidungsstücke wasser- und schmutzabweisend. Allerdings sind sie langlebig und dringen in menschliches Gewebe und Blut vor. Dort können sie Leberschäden hervorrufen und das Hormonsystem verändern.

Die Vorreiter in Sachen giftstofffreier Kleidung investieren vor allem in recyclingfähige Textilien. Bei diesem Thema appelliert Kaller vor allem an die Konsumenten: "Bringen Sie Ihre getragenen Kleidungsstücke in die Supermärkte zurück. Umso schneller werden die Supermarktketten mit dem Recycling beginnen." (red, 15.12.2015)