Washington – US-Präsident Barack Obama will kommendes Jahr "sehr gern" nach Kuba reisen, macht einen solchen Staatsbesuch aber auch vom Dialog mit dortigen Regimekritikern abhängig. "Wenn ich den Besuch mache, ist Teil des Deals, dass ich mit jedem reden kann", sagte Obama in einem am Montag veröffentlichten Interview des Internetportals "Yahoo".

In Gesprächen mit seinem kubanischen Kollegen Raul Castro habe er klargestellt, dass die USA sich auch nach der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen mit Kuba für freie Meinungsäußerung in dem sozialistischen Karibikstaat einsetzen würden.

Obama und Castro hatten den historischen Neuanfang der bilateralen Beziehungen vor einem Jahr verkündet – nach mehr als fünf Jahrzehnten diplomatischer Eiszeit. Seitdem öffneten in beiden Hauptstädten Botschaften, und die USA strichen Kuba von ihrer Liste staatlicher Unterstützer des Terrorismus. Auch Reisen und Handelsgeschäfte sollen schrittweise erleichtert werden, das US-Handelsembargo besteht aber weiter. Auf Kuba kommt es immer wieder zu Festnahmen von und Übergriffen auf regimekritische Dissidenten. (APA, 14.12.2015)