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Wer anderen hilft, leidet weniger unter Stress.

Foto: reuters/ENRIQUE MARCARIAN

Helfen wir anderen, so tun wir uns auch selbst etwas Gutes. Freunden, Bekannten und sogar Fremden Hilfe anzubieten vermindert den Einfluss, den alltägliche Stressfaktoren auf unsere Gefühle und unsere psychisches Wohlbefinden haben, zeigt eine Studie, die im Journal "Clinical Psychological Science" veröffentlicht wurde.

Für die Untersuchung der Yale University School of Medicine wurden 77 Erwachsene zwischen 18 und 44 Jahre über 14 Tage wissenschaftlich begleitet. Sie mussten jeden Abend sämtliche aufwühlenden und unangenehmen Erlebnisse – etwa im Job, rund ums Geld, in der Beziehung oder mit der Familie – in eine Handy-App eintragen.

Anderen helfen

Gleichzeitig wurden sie nach Hilfeleistungen, die sie für andere erbrachten, gefragt. Schlussendlich wurden die Probanden nach ihrer seelischen Verfassung gefragt, die sie auf einer Skala von 1 bis 100 einordnen mussten. Das für die Forscher in seiner Eindeutigkeit überraschende Ergebnis: Wer anderen im Alltag hilft, dem geht es deutlich besser. Probleme werden dann als deutlich weniger schlimm erlebt.

"An stressigen Tagen haben wir schlechte Laune und eine schlechtere seelische Verfassung als sonst. Wenn wir an solchen Tagen anderen mit kleinen Gesten das Leben erleichtern, etwa indem wir ihnen die Tür aufhalten, fühlen wir uns viel weniger gestresst", sagt Studienautorin Emily Ansell.

Das könne man sich, so die Forscher, durchaus auch für die mitunter mit Stress verbundenen Weihnachtsfeiertage zu Herzen nehmen. Wer arg gestresst ist, sollte umso mehr auf andere zugehen – und wird sich so auch selbst etwas Gutes tun. (fbay, 15.12.2015)