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Urheberrechtsverletzungen online könnten zu langjährigen Haftstrafen in Großbritannien führen

Foto: APA/DPA/Kneffel

Am Montag beginnt in Großbritannien einer der spektakulärsten Prozesse wegen Urheberrechtsverletzungen. Fünf Männern wird von der Lobbyorganisation FACT, die Rechteinhaber vertritt, gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Sie sollen durch das Bereitstellen von Hollywood-Filmen und TV-Serien einen Schaden von 52 Millionen Pfund (71 Millionen Euro) verursacht haben. Kritik gibt es allerdings an der Berechnung dieser Summe, da etwa nicht jeder Download automatisch einen Nicht-Kauf bedeutet. Genauso wenig ist klar, dass Nutzer den Film erworben hätten, wenn es keine Gratis-Option gäbe.

Mehrjährige Ermittlungen

Die fünf Männer wurden nach langwierigen Ermittlungen, die sich über mehrere Jahre hinzogen, geschnappt. Wenn das Gericht der Argumentation der Rechteinhaber folgt, müssten die Männer wohl für über zehn Jahre hinter Gitter. Torrentfreak kritisiert, dass FACT das Delikt des gewerbmäßigen Betruges anzeigt, obwohl mehr als fraglich ist, ob die Männer an ihren Aktionen verdient haben. Auf Urheberrechtsverletzungen per se stehen weitaus weniger drastische Strafen. Am Ende des Prozesses könnten jedenfalls die härtesten Strafen stehen, die je in einem Verfahren wegen Online-Urheberrechtsverletzungen verhängt worden sind. (red, 14.12.2015)