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Christiana Figueres, Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen.

Foto: APA/AFP/THOMAS SAMSON

Für sie waren die vergangenen 14 Tage die wahrscheinlich wichtigsten in ihrem beruflichen Leben: Christiana Figueres war als Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) quasi für den Ablauf der Riesen-Veranstaltung in Paris zuständig. Immer plädierte sie dabei für ein Klimaschutzabkommen, das die vom Menschen verursachte Erderwärmung auf maximal zwei Grad begrenzen würde.

Die nun erreichte Vereinbarung ist zwar über weite Strecken unverbindlich ausgefallen – aber die UNFCCC hat es übernommen, die Einhaltung der Versprechen der einzelnen Staaten zu überwachen. Figueres wird dies mit der ihr eigenen diplomatischen Zähigkeit tun. Ende 2010 übernahm sie den Job der Klimachefin vom niederländischen Politiker Yvo de Boer. Seither hat sie unzählige Klimakonferenzen begleitet und die Knochenmühle dieser internationalen Großveranstaltungen miterlebt. Bei keiner der Konferenzen stand es allerdings so Spitz auf Knopf wie bei dieser eben zu Ende gegangenen in Paris.

Figueres begegnete den Anforderungen mit gleichbleibendem, höflichen Optimismus. Etwas anderes blieb ihr auch gar nicht übrig. Sie entstammt einer alten Politiker- und Diplomatenfamilie aus Costa Rica. Ihr Vater Jose Figueres Ferrer (1906 – 1990) war dreimal Präsident und gilt als der prägendste Politiker des Landes. Auf sein Konto gingen wichtige Reformen, wie auch ein umfangreiches Waldschutzgesetz, das bis heute gültig ist. Christianas Mutter, Karen Olsen Beck, war eine dänischstämmige Diplomatin in Costa Ricas Diensten.

Schon früh wurde Christiana Figueres, die Anthropologie an der Londoner School of Economics studierte, auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam. Als Kind besuchte sie den Monteverde Nebelwald von Costa Rica und bewunderte die dort heimische Goldkröte, einen strahlend orangen Froschlurch. Als sie Jahre später mit ihren zwei Töchtern den Ort besuchte, musste sie feststellen, dass die Goldkröte ausgestorben war. In der Wissenschaft wird die globale Erwärmung als Grund für das Amphibiensterben in Regenwäldern angeführt. "Ich habe also bereits das Verschwinden einer Spezies miterlebt", sagte sie einmal in einem Interview. Die 59-Jährige ist Marathon-Läuferin und meditiert täglich. Sie ist mit einem Deutschen, dem ehemaligen Weltbank-Mitarbeiter Konrad von Ritter, verheiratet. (Johanna Ruzicka, 13.12.2015)