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Tat im zweiten Durchgang des Slaloms von Val d'Isère das Mögliche: Marcel Hirscher.

Foto: AP/Pier Marco Tacca

Val d'Isere – Henrik Kristoffersen hat am Sonntag den Slalom in Val d'Isere gewonnen. Der Norweger setzte sich mit 1,09 Sekunden Vorsprung vor Marcel Hirscher und 1,46 vor Felix Neureuther aus Deutschland durch. Hirscher, der nach dem ersten Durchgang nur Achter gewesen war, schrammte damit an seinem vierten Sieg in Serie vorbei, baute seine Weltcup-Führung auf Aksel Lund Svindal aber auf 123 Punkte aus.

Die übrigen vier österreichischen Starter in der Entscheidung landeten nicht im Spitzenfeld. Marc Digruber (3,81) war am Ende 15., Marco Schwarz (4,05) 18., Michael Matt (4,43) kam auf Platz 20, Reinfried Herbst (5,07) wurde 24. Manuel Feller, am Vortag im Riesentorlauf noch überraschender Vierter, schied wie Christian Hirschbühl und Wolfgang Hörl schon im ersten Durchgang aus.

"Ich war schon ein bischen nervös. Das war ein wirklich guter zweiter Lauf von Marcel", ließ Kristoffersen seine Gefühle im Starthaus Revue passieren. "Ich hatte ein paar kleine Fehler, aber es war schnell. Ich bin sehr zufrieden." Der 21-Jährige war am Vortag im Riesentorlauf als Halbzeit-Zweiter gestürzt und nahm vor dem Rennen daher eine Schmerztablette ein, wie er nach dem ersten Lauf verriet. Dennoch habe er "viel Spaß" gehabt, sagte er.

Kristoffersen kam mit den schwierigen Bedingungen auf der Face de Bellevarde am besten zurecht und ließ die Konkurrenz im ersten Durchgang weit hinter sich. Lediglich sein Landsmann Sebastian Foss-Solevaag konnte mit 0,31 Rückstand noch halbwegs mithalten. Der Franzose Alexis Pinturault lag 0,79 zurück. Beide fielen jedoch in der Entscheidung aus.

Gelungenes Tüfteln

Hirscher konnte sich seinen großen Rückstand im ersten Durchgang von 1,66 nicht recht erklären. "Es war schwer, auf Zug zu kommen. Ich habe gefightet, habe Gas gegeben, aber das war zu wenig", meinte der Salzburger. In der Pause zwischen den beiden Läufen tüftelte er mit seinem Team am optimalen Setup. "Ich habe ein bisserl was probiert, das hat für den zweiten Durchgang super funktioniert." Was genau er veränderte, wollte der 26-Jährige freilich nicht verraten.

Hirscher sorgte mit Platz zwei auch dafür, dass eine bemerkenswerte Serie eine Fortsetzung fand: Inklusive der WM 2009 hat es in Val d'Isere fünf Slalom-Entscheidungen gegeben, und immer war zumindest ein ÖSV-Läufer auf dem Stockerl.

Groß war die Erleichterung bei Digruber, der erstmals seit dem Jänner 2014 in Bormio wieder Weltcup-Punkte sammelte. "Ich habe alles riskiert im zweiten Durchgang. Das war ein super Lauf, bis auf einen kleinen Hakler vor dem Ziel ist mir alles aufgegangen", sagte der Niederösterreicher. "Ich habe immer gewusst, ich habe es drauf. Das habe ich heute umgesetzt."

Die Ski-Herren übersiedeln nun nach Italien. Ab dem kommenden Freitag stehen in Gröden, Alta Badia und Madonna di Campiglio fünf Rennen in fünf Tagen auf dem Programm. (APA, 13.12. 2015)