Paris – Die französische Nationalversammlung hat für eine Reihe von Maßnahmen im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung gestimmt. Die Abgeordneten billigten in der Nacht auf Donnerstag mit großer Mehrheit ein neues Gesetz, demzufolge Supermärkte unverkaufte, noch für den Verzehr geeignete Lebensmittel nicht wegwerfen dürfen.

Supermärkte müssen außerdem Abkommen mit Hilfsorganisationen unterzeichnen, damit die Lebensmittel gespendet werden können. Der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung soll künftig in der Schule unterrichtet werden.

Freiwillige Selbstverpflichtung

Ähnliche Maßnahmen hatte die französische Regierung bereits in einem Ende Juli verabschiedeten Energiewendegesetz verankert. Der französische Verfassungsrat strich aber wegen Verfahrensfehlern im Gesetzgebungsprozess die entsprechenden Artikel. Die großen Handelsketten unterzeichneten daraufhin mit Umweltministerin Segolene Royal eine freiwillige Selbstverpflichtung. Nun sollen die Maßnahmen doch noch gesetzlich verankert werden. Der französische Senat wird sich Anfang kommenden Jahres mit dem Gesetzestext befassen.

Dass Fleisch und Käse, Joghurt und Milch, Obst und Gemüse in die Tonne wandern, ist ein altbekanntes Problem. Zwischen 20 und 30 Kilogramm Essbares wirft durchschnittlich jeder Franzose im Jahr weg, das entspricht Lebensmitteln im Wert von zwölf bis 20 Milliarden Euro. (APA, 10.12.2015)