Sogenannte Superflares wären auch bei unserer Sonne möglich – zumindest konnten Astrophysiker derartige Phänomene bei sonnenähnlichen Sternen beobachten.

Foto: Warwick/Ronald Warmington

Coventry – Was solare Eruptionen betrifft, verhielt sich unsere Sonne bisher vergleichsweise unauffällig. Beobachtungen sonnenähnlicher Sterne zeigen nun aber, dass auch bei unserem Zentralgestirn durchaus sogenannte Superflares auftreten könnten – mit entsprechenden Folgen für die Erde.

Forscher um Chloë Pugh von der University of Warwick haben mithilfe des Weltraumteleskops Kepler der Nasa beim Doppelsternsystem KIC9655129 gewaltige Ausbrüche beobachtet, die tausende Mal stärker sind, als die gewohnten Eruptionen auf unserer Sonne. Die dahinter stehenden Mechanismen dürften allerdings die selben sein, weshalb die Forscher annehmen, dass auch die Sonne zu derart heftigen Ausbrüchen in der Lage sein dürfte.

"Wir konnten feststellen, dass Sterne, die unserer Sonne sehr ähnlich sind, riesige Eruption ausgestoßen haben", berichtet Pugh. Die Ursachen und Abläufe dieser Ausbrüche unterscheiden sich nach Ansicht der Forscher kaum von jenen, die bei der Sonne eine Rolle spielen.

Dramatische Folgen für die Erde

"Sollte auch die Sonne eines Tages einen vergleichbaren 'Superflare' ausstoßen, hätte dies katastrophale Folgen für die Erde", warnen die Wissenschafter. Kommunikations- und Navigationssatelliten würden dabei vermutlich ebenso ausfallen, wie weite Teile der globalen Stromnetze.

Glücklicherweise sind die Umstände, die zu einem "Superflare" führen vergleichsweise selten. Pugh und seine Kollegen gehen davon aus, dass aufgrund bisheriger Beobachtungen der Sonne derartige Riesenausbrüche bei uns wohl so bald nicht zu erwarten sind. (red, 2.1.2016)