Kopf hoch
Es gibt günstigere Hauben, keine Frage. Die Kaschmirmützen des Salzburger Labels Warm-Me setzen in der gesamten Produktionskette auf Handarbeit: Das Haar der Kaschmirziege wird per Hand verarbeitet, nepalesische Arbeiterinnen stricken die Mützen auf alten Strickmaschinen. Die kuschelweichen Hauben gibt es bei Eder in Salzburg, Inked in Wien und Reyer in Hallein. Der Preis: zwischen 139 und 299 Euro. Ein Euro davon geht an ein nepalesisches Sozialprojekt.
Rede ab
Meist schwant dem Gegenüber nach einem "Du, wir müssen mal reden" Übles. In diesem Fall ist das anders. Susanne Klobassas Kissen mit der Aufschrift "We Need To Talk" signalisiert Redebedarf, bewahrt letztlich aber Stillschweigen. Die Stylistin hat sich mit ihrem Label pillowtherapie auf hübsche Kissen aus hochwertigen Interieurstoff-Resten spezialisiert. Die will man als Therapiepartner gerne auf dem Sofa liegen haben. Auch im Angebot: Sigmund Freud, handgestickt. (ab 50 Euro).
Hand drauf
Wien war einst zu Recht für seine Handwerksbetriebe berühmt: Einige, wie der Schuhmacher Scheer in der Bräunerstraße, haben sich erhalten. Die dort gefertigten Maßschuhe gehören zum Edelsten, was man sich in dieser Stadt leisten kann (muss man sich aber auch leisten können). Seitdem Markus Scheer das Ruder vom Herrn Großvater übernommen hat, werden zusätzlich eine Reihe hochwertigster Leder-Accessoires gefertigt. Etwa diese von Hand gearbeitete Herrentasche. Das Leder vom Rindernacken, in der Toskana gegerbt, aufwändig verarbeitet und gefärbt. Lässt Gebrauchsspuren zu. (1600 Euro)
Seile los
"Beim Instagrammen und Pinteresten" hat sie's erwischt. Caroline Auer-Marcher entdeckte "die Technik mit dem Seil" und probierte einfach mal selber aus. Mittlerweile hat ihr Label dawuschn Schultertaschen, Körbe, einen Hut und einen Rucksack aus Baumwollseil im Programm. Und der sieht richtig fein aus: minimalistisch und ein handgefertigtes Unikat. Wer der Designerin aus Engabrunn mit Sonderwünschen kommt: auch "spezielle Herausforderungen" nimmt sie an. (290 Euro)
Hosen runter
Die beiden fühlen sich fürs Untendrunter verantwortlich: Alexander Bayer und Marcus Stadler kümmern sich darum, dass beim Auspacken unschöne Überraschungen ausbleiben. Ihr Label True Boxers, das über Kickstarter finanziert wurde, produziert Boxershorts. Was die den Superman-Modellen voraus haben? Sie werden aus nachhaltiger Baumwoll-Popeline gefertigt und in Portugal produziert – und sind mit all den Sternderln und Punkten wahrlich zum Vernaschen. (25 Euro)
(Anne Feldkamp, Stephan Hilpold, RONDO, 16.12.2015)