Mit den Suggested Tiles wollte Mozilla ein einträgliches Zubrot finden. Nun werden diese aber wieder eingestellt.

Grafik: Mozilla

Jahrelang hat Browserhersteller Mozilla vor allem von einem Deal mit der direkten Konkurrenz gelebt. Für die Einstellung als Default-Suche hat Google viel Geld in Richtung Mozilla fließen lassen. Doch diese Abmachung hat Firefox vergangenes Jahr auslaufen lassen, was zur Folge hat, dass sich das Unternehmen nach neuen Einkommensquellen umsehen musste. Neben Deals mit Yahoo und Yandex, wollte man dabei auch von Werbeinnahmen profitieren. Von diesem Ansatz verabschiedet sich Mozilla nun wieder – zumindest fürs Erste.

Suggested Tiles

Das Konzept der Suggested Tiles, über die den Firefox-Nutzern in den letzten Monaten gesponserte Links in neuen Browserfenstern präsentiert wurden, wird wieder eingestampft. Dies kündigt Darren Herman, Vizepräsident für Inhaltsdienste bei Mozilla, in einem Blogeintrag an.

Erfahrungen

Nutzerkritik will Herman aber nicht als treibenden Faktor für diese Entscheidung gelten lassen. Ganz im Gegenteil habe man mit den Suggested Tiles bewiesen, dass Werbung, die die User respektiere, durchaus möglich sei.

Motivsuche

Das Aus sei vor allem grundlegenden strategischen Überlegungen bei Mozilla geschuldet. In der aktuellen Phase wolle man sich auf die Kernfunktionen des Browser konzentrieren, etwas das der Softwarehersteller in den letzten Wochen bereits über die angekündigte Streichung einzelner Funktionen demonstriert hat. Insofern sei Werbung derzeit nicht das richtige Geschäftsmodell für Mozilla. Die Betonung liegt dabei auf "derzeit", ähnliche Konzepte könnten also zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren.

Ablauf

Umgehend wird die Werbung damit allerdings nicht aus dem Browser verschwinden. Herman verweist darauf, dass man natürlich die laufenden Verträge mit den eigenen Partnern wahrnehmen werde, es werde also noch einige Monate dauern, bis alle gesponserten Einträge verschwunden sind. (apo, 6.12.2015)