Rom – Knapp 3.500 Bootsflüchtlinge sind seit Donnerstag auf dem Weg nach Italien gerettet worden. An elf verschiedenen Aktionen seien die italienische, britische und spanische Marine sowie ein Schiff der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen beteiligt gewesen, teilte die italienische Küstenwache am Samstag mit. Es war die größte Zahl der auf dieser Route geretteten Flüchtlinge seit mehr als einem Monat.

Drei mutmaßliche Schlepper – ein Tunesier, ein Marokkaner und ein Ägypter – wurden indes von der Polizei auf Sizilien festgenommen. Sie werden beschuldigt, 524 Menschen an Bord von zwei Fischerbooten nach Italien geschleust zu haben, berichteten italienische Medien. Die Schlepper hätten das Leben der Flüchtlinge, darunter mehrere Kinder, aufs Spiel gesetzt, da der Zustand der beiden Boote sehr schlecht gewesen sei.

Schlepperbanden würden die bessere Wetterlage nutzen, um wieder vermehrt Schutzsuchende an Bord von Fischer- und Schlauchbooten nach Süditalien zu schleusen, erklärten die Behörden. In diesem Jahr sind bereits mehr als 140.000 Flüchtlinge nach Italien und mehr als 800.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa gelangt. Die meisten von ihnen kommen aus dem südlich der Sahara gelegenen Afrika und machen sich von Libyen aus auf den Weg nach Italien. Hunderttausende Flüchtlinge gelangen zudem über Griechenland nach Europa. (APA, 5.12.2015)