München – Audi trennt sich wegen der Abgas-Affäre endgültig von seinem bereits suspendierten Entwicklungschef und hebt einen Nachfolger auf den Schild. Ulrich Hackenberg scheide im Einvernehen aus, teilte die Ingolstädter VW-Tochter am Donnerstagabend nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Der 65-Jährige gilt als Erfinder des Baukastensystems des Fahrzeugimperiums und verbrachte sein komplettes Berufsleben bei Audi und VW. Kurz nachdem der Abgasskandal im September bekannt geworden war, wurde Hackenberg gemeinsam mit einigen anderen wichtigen Managern des Konzerns suspendiert. Zum neuen Entwicklungschef ernannte der Audi-Aufsichtsrat Stefan Knirsch.

Zudem wählten die Kontrolleure den Chef des Mutterkonzerns VW, Matthias Müller, mit sofortiger Wirkung zu ihrem Vorsitzenden, wie Audi weiter mitteilte. Zuvor hatte Reuters über diese Personalie berichtet. Müllers Vorgänger als Aufsichtsratschef von Audi, Martin Winterkorn, war inmitten des Abgasskandals von seinen Ämtern zurückgetreten. Auch Patriarch Ferdinand Piech und seine Frau Ursula hatten sich zurückgezogen. In den Audi-Aufsichtsrat ziehen Piechs Nichte Julia Kuhn-Piech, bereits Kontrolleurin bei der Konzerntochter MAN, sowie Josef Ahorner ein, der lange Jahre im Gesellschafterausschuss der Salzburger Porsche Holding saß. (Reuters, 3.12.2015)