Zehn Jahre, neun Trainer. Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hält, um Salzburg im Fußball voranzubringen, an "Hire and Fire" fest, das macht schon staunen. Man kann nicht sagen, dass der Erfolg ihm recht geben würde. Kontinuität sieht anders aus, weitergegangen ist wenig. Sechs Meistertitel fallen, da Red Bull Salzburg seit 2006 achtmal die Qualifikation für die Champions League verpasste, nicht wirklich ins Gewicht. Mateschitz' Anspruch ist internationaler Erfolg.

Im Fußball, in der Formel 1 und im Eishockey leistet er (sich) am meisten. Selten gehen alle drei Investments auf. Derzeit funktioniert es im Eishockey am besten. In der Formel 1 ist Red Bull gefühlt nur noch am Jammern über böse Umstände, die eine Fortsetzung der Erfolge verhinderten. Kann man sich erinnern, dass die Konkurrenz ähnlich gesudert hätte, als Sebastian Vettel von Erfolg zu Erfolg und zu vier WM-Titeln für Red Bull fuhr?

Geht es mit einem Trainer nicht, holt Mateschitz den nächsten. Kommt er mit einem Klub nicht ans Ziel, versucht er es mit einem anderen. Stellt sich in einem Sport der Erfolg nicht ein, wird ein anderer Sport gesponsert. Viele sehen Mateschitz als Genie, als Gott des Marketings. Er nützt den Sport, um sein Produkt zu promoten, diese Rechnung geht alleweil auf. Dass ihm der Sport nicht selten Misserfolge beschert, macht Mateschitz menschlicher. Immerhin ein angenehmer Nebeneffekt. (Fritz Neumann, 3.12.2015)