Foto: Number26

Das Berliner Banken-Start-up Number26 expandiert in Europa und rückt den etablierten Geldhäusern damit enger auf die Pelle. Mit der Ausweitung ihres Angebots auf weitere Länder steigt die Firma zur ersten paneuropäischen Online-Bank auf, die kein großes Finanzinstitut im Rücken hat.

Das Unternehmen bietet sein Online-Girokonto nun auch in Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Irland und der Slowakei an.

Über 80.000 Kunden

Im nächsten Schritt wolle das Unternehmen auch nach Großbritannien und in andere EU-Länder vorstoßen, sagte Mitgründer Maximilian Tayenthal der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. In Deutschland und Österreich ist die Firma mit 75 Mitarbeitern seit knapp einem Jahr aktiv und hat über 80.000 Kunden.

Die Berliner nutzen die Infrastruktur der bayerischen Wirecard Bank

Number26 und andere Finanz-Start-ups aus der Internet- und IT-Welt (FinTechs) jagen traditionellen Banken seit Jahren Kunden ab. Die Berliner nutzen die Infrastruktur der bayerischen Wirecard Bank und derzeit auch noch deren Banklizenz. Einlagen bei Number26, auf die das Unternehmen aktuell keine Zinsen zahlt, sind somit durch das deutsche Einlagensicherungssystem geschützt. Number26 hat es vor allem auf Kunden abgesehen, die Geldgeschäfte über ihr Smartphone abwickeln. Mit dem Handy können Number26-Nutzer Geld unter anderem in 6.000 Supermärkten abheben, ohne dabei bei Rewe, Penny oder Real auch einkaufen zu müssen. Mehrere bekannte Investoren haben Geld in die 2013 gegründete Firma gesteckt, unter anderem PayPal-Mitgründer Peter Thiel und die Axel-Springer-Start-up-Schmiede Plug and Play. (APA, 3.12. 2015)