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Indische Broker warten auf Investoren.

Foto: AP / Rafiq Maqbool

In den vergangenen Monaten haben Investoren kritisch auf die Emerging Markets geblickt und auch viel Geld aus Ländern wie Indien oder Brasilien abgezogen. Dabei sollten aber keinesfalls alle Märkte über einen Kamm geschoren werden, sagt Sukumar Rajah, Managing Director und Chief Investment Officer bei Franklin Local Asset Management, Asian Equity, in einem aktuellen Kommentar. Er denkt, dass das wachstumsfreundliche Umfeld in Indien, das die Regierung durch verschiedene Reformen geschaffen hat, das Land auf Wachstumskurs halten und vor möglichen externen Schocks schützen dürfte.

Hohe Binnennachfrage

Indiens Wirtschaft ist aktuell zwar um 7,3 Prozent gewachsen – dieses Ergebnis beruhe allerdings auf einem Berechnungstrick der Regierung, warnen Kritiker. Wichtige Sektoren wie die industrielle Produktion entwickeln sich weiterhin schwach. Die Infrastruktur ist völlig unzureichend, die Bürokratie enorm.

Andererseits profitiert das Öl- und Gasimportland von den niedrigen Rohstoffpreisen. Und was laut Rajah von vielen Kritikern übersehen werde: Indien ist kein Land, das in hohem Maße exportiert. Die Volkswirtschaft werde durch die Binnennachfrage getrieben. Hoffnung für Investoren sieht der Experte von Franklin Templeton auch darin, dass Indien der einzige Bric-Staat ist, dessen BIP von 2013 bis 2014 gestiegen ist. Jetzt muss nur noch die Börse mit der guten Stimmung mithalten. (Bettina Pfluger, Portfolio, 2.12.2015)