Paris – Die irische Rockband U2 hat Ersatz-Daten für die beiden unmittelbar nach den Terroranschlägen abgesagten Paris-Konzerte bekannt gegeben: Am 6. und 7. Dezember sollen die ursprünglich für 14. und 15. November geplanten Auftritte in Bercy nachgeholt werden. Das zweite Konzert soll vom Kabel-TV-Sender HBO aufgenommen und am gleichen Tag ausgestrahlt werden.

Scorpions "Ein Statement für das Leben"

Als eine der ersten internationalen Gruppen spielt die deutsche Hardrock-Band Scorpions am Dienstag wieder ein Großkonzert in der französischen Hauptstadt. "Diese Frankreichtour ist überschattet von diesen traurigen, schrecklichen Ereignissen", sagte Sänger Klaus Meine (67) im Interview mit der dpa. Die Band wolle ihre Solidarität mit ihren französischen Fans unterstreichen.

Für den Auftritt in der Konzerthalle Bercy werde "alles unternommen, was in Sachen Sicherheit umsetzbar ist". Dabei geht es der Band nicht nur um Musik: "Wir kommen natürlich auch, um sehr respektvoll mit der Situation umzugehen, respektvoll mit der Ereignissen vor wenigen Tagen hier in Paris, dieser Tragödie."

Nach den Anschlägen gingen viele "mit gemischten Gefühlen zu Großveranstaltungen, sei es beim Sport, zum Fußball oder auch Musikveranstaltungen". Meine: "Wir fühlen uns alle bedroht, wir fühlen uns alle angegriffen, es hat uns alle verletzt." Gleichzeitig betonte der Musiker: "Es ist eine Rockshow und wir wollen zusammen mit unseren Fans einfach einen geilen Abend haben: Ein Statement für das Leben!"

Veranstalter fordern Hilfe

Die französische Konzertveranstalter fordern indessen von der Regierung Hilfen in Höhe von 50 Millionen Euro. Der Veranstalterverband Prodiss begrüßte am Dienstag in Paris zwar einen von der Regierung aufgelegten ersten Hilfsfonds in Höhe von vier Millionen Euro. "Die Schockwelle verlangt aber mittelfristig nach einem groß angelegten Hilfsplan der Regierung", erklärte Prodiss.

Der Verband, in dem auch die Besitzer von Konzerthallen vertreten sind, schätzt den Bedarf auf 50 Millionen Euro und führt dabei unter anderem einen drastischen Rückgang bei den Kartenverkäufen in der Woche nach den Anschlägen, abgesagte Konzerte und notwendige neue Sicherheitsmaßnahmen an. Prodiss hatte eine Woche nach den Anschlägen geschätzt, dass die Zahl verkaufter Konzertkarten um rund 80 Prozent eingebrochen sei.

Schwerbewaffnete Angreifer hatten bei den Anschlägen in Paris am 13. November 130 Menschen getötet, darunter 90 in der Pariser Konzerthalle Bataclan während eines Rockkonzerts. (APA/Reuters, red, 24.11.2015)