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Ein Hindu-Priester in Indien hat mit der Forderung, Frauen vor dem Betreten seines Tempels auf ihre Menstruation hin scannen zu wollen, einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die Studentin Nikita Azad startete die Kampagne "Happy to Bleed" (Wir bluten gerne), die sich wie ein Lauffeuer über Facebook und Twitter verbreitete.

Menstruations-Scanner

Der jüngst ernannte Vorstandschef des in Indien berühmten Sabarimala-Tempels im Süden des Landes, Prayar Gopalakrishnan, hatte laut der Online-Plattform thenewsminute.com erklärt: "Heutzutage gibt es Maschinen, die Körper auf Waffen hin absuchen können. Eines Tages werden Maschinen erfunden sein, die scannen können, ob es die richtige Zeit (ohne Menstruation) für eine Frau ist, um den Tempel zu betreten. Wenn diese Maschine erfunden ist, können wir darüber reden, Frauen reinzulassen." Derzeit dürfen Frauen das innerste Heiligtum des Tempels nicht betreten.

Diese Frau schreibt auf Twitter: "Gott, schaut nicht zwischen meine Beine, okay!"

In Indien gibt es bis heute vor allem in ländlichen Gegenden zahlreiche Menstruations-Tabus. Frauen gelten während ihrer Tage als unrein. Sie sollen währenddessen keine Männer berühren, keine Basilikumpflanze anfassen, nicht an religiösen Zeremonien teilnehmen und nicht in Tempel gehen.

Azad forderte Frauen dazu auf, Tagesbinden mit dem Slogan "Happy to Bleed" in die Hand zu nehmen und zu fotografieren. Eine Unterstützerin schrieb auf Twitter: "Meine Eierstöcke, mein Blut, meine Angelegenheit. Ich selbst entscheide, wann und wo ich hingehe, nicht ein Priester." (APA, 24.11.2015)