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Viel Gold liegt in Indiens Wohnungen und Häusern.

Foto: EPA/PIYAL ADHIKARY

Neu-Delhi – Mit dem Vorhaben, gigantische Mengen Gold einzusammeln, stößt Indiens Regierung bei den Bewohnern bisher auf wenig Gegenliebe. In den ersten beiden Wochen des Programms seien nur 400 Gramm der schätzungsweise rund 20.000 Tonnen Gold in Privathaushalten bei Banken abgegeben worden, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums in Neu Delhi am Montag.

Die Regierung möchte möglichst viel Gold einsammeln, um die Zahl der Goldimporte nach Indien zu reduzieren. Diese lassen das Leistungsbilanzdefizit des Subkontinents – des zweitgrößten Goldimporteurs der Welt – jedes Jahr anschwellen. Für ihre Goldeinlagen bekommen die Menschen nun 2,5 Prozent Zinsen.

In Indien hat fast jede Familie für schlechte Tage einen kleinen Schatz Zuhause. Im Falle einer Familientragödie werden Ketten, Ohrringe und Armreifen verkauft. Sie sind auch wichtige Erbstücke.

Geben die Familien ihren Schmuck nun bei einer der Banken ab, wird das Gold allerdings eingeschmolzen – damit geht der immaterielle Wert verloren. "Es wird nicht einfach, mit der Tradition des Goldkaufens zu brechen. Das hat nicht nur finanzielle Gründe, sondern ist auch an Traditionen gebunden", sagte Orijit Gupta vom Verband der Edelstein- und Schmuckhändler. (APA, 23.11.2015)