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In Australien feiert man Weihnachten mitunter ein wenig anders als bei uns.

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Nach gut vier Monaten in Down Under lassen sich einige Mobilitätsvergleiche ziehen. In Sachen Führerschein: Man kann sich aussuchen, ob man ihn mit einem manuellen Getriebe macht oder nicht. Ergo – wer ihn für Automatik macht, darf auch nur selbige fahren. Sehr üblich hier, denn die Amerikanisierung ist weiter fortgeschritten als in Europa.

Öffis: Eine U-Bahn wie in Wien gibt's nicht, auch wenn die Züge unterirdisch fahren und Metro heißen. Kann man sich wie die Wiener S-Bahn vorstellen. Ausnahme: Auf dem Bahnsteig helfen immer freundliche (sic!) Mitarbeiter aus. Busfahren ist eher für Mutige, da man den Bus händeringend herbeiwinken muss, in der Hoffnung, dass er rechtzeitig bremst. Busfahren ist eben überall riskant. Fiaker gibt es auch, nur müssen die armen Pferde hier alberne Federhüte tragen. Denn mehr ist immer mehr.

Extremer und wärmer

So auch mit Weihnachten, der viel zu frühe Trubel bleibt in Australien nicht aus. Es ist eher extremer und gleichzeitig seltsam, da es wärmer wird und die Auslagen voll mit Sommermode sind. Und wer dachte, Adventkalender Mitte Oktober in den Geschäften seien übertrieben, sollte sich das hier ansehen.

Im Einkaufszentrum gibt es eine eigene Weihnachtsabteilung, nichts Falsches daran, das gibt es auch im Londoner Harrods. Unterschied: Hier wird die Techno-Version von Weihnachtsliedern gespielt. Dazu herumhüpfende Elfen, die ernsthaft jetzt schon "Merry Christmas" wünschen. Und gestern habe ich Santa Claus gesehen, in voller Montur, bei Sonnenschein und 27 Grad.

Gut, anders ist nicht immer schlecht, wenigstens besteht der Weihnachtsschmaus aus Barbecue mit Shrimps. Man muss ja den Schneemangel irgendwie kompensieren. (Madeleine Kopitschek, 25.11.2015)