Neuer künstlerischer Leiter der Kunsthalle Krems: Florian Steininger.

Foto: Daniela Beranek

Krems – "Internationalität und Aktualität", dafür werde die Kunsthalle Krems unter seiner Leitung stehen. Florian Steininger wird ab 1. Juli 2016 – auf fünf Jahre befristet – für die künstlerischen Geschicke des Hauses verantwortlich zeichnen. Steiningers Bestellung ist Resultat einer Ausschreibung vom Juni, für die insgesamt 45 Bewerbungen aus dem In- und Ausland eingegangen waren.

Aber was heißt in diesem Zusammenhang "aktuell"? "Die klassische Moderne wird total wegfallen", verriet Steininger dem Standard. Ausstellungen wie jene zu Paula Modersohn-Becker (2010) oder Francis Picabia (2012) wird es also unter ihm, der in dieser Funktion auf Hans-Peter Wipplinger (seit 1. 10. museologischer Direktor im Leopold Museum) folgt, nicht mehr geben.

Der Kunsthistoriker, 1974 in Wien geboren, aber über die Familie seiner Mutter mit Krems-Stein verbunden, wird das Programm völlig der Gegenwart verpflichten und das Haus "medial sehr stark auffächern". Das heißt, neben Malerei und Fotografie werden verstärkt Medien wie Video und Performance eine Rolle spielen.

Im Kunstforum Wien der Bank Austria, wo Steininger die vergangenen 14 Jahre als Kurator tätig war und dort Retrospektiven wie jene zu Willem de Kooning (2005), Frida Kahlo (2010) oder zuletzt zur Kunst der russischen Avantgarde gestaltete, bereitet er aktuell (und in Kooperation mit der Tate Modern) eine Schau zum Werk von Georgia O'Keeffe vor, die im November 2016 eröffnet wird.

Mit Florian Steiningers erster Ausstellung wird man jedoch erst im Frühjahr 2017 rechnen dürfen, denn ab 19. Juni 2016 – nach den Ausstellungen Abstrakt – Spatial. Malerei im Raum und Stefan Sandner – wird die Kunsthalle für Generalsanierungen geschlossen. (Anne Katrin Feßler, 20. 11.2015)