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TU-22M3-Langstreckenbomber auf einem vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Videostandbild

Foto: EPA/RUSSIAN DEFENCE MINISTRY PRESS SERVICE

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Das Bild soll eine vom IS betriebene Raffinerie zeigen

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Moskau – Im Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien nehmen russische Kampfjets jetzt gezielt Öltanklaster und Ölanlagen ins Visier. Die Luftwaffe solle ab sofort Tanklastwagen in den vom IS kontrollierten Gebieten angreifen, sagte der russische Einsatzleiter Andrej Kartapolow am Mittwoch.

Ende der Woche soll der französische Flugzeugträger "Charles de Gaulle" im Einsatzgebiet im Mittelmeer eintreffen, um Frankreichs Kontingent im Kampf gegen den IS zu verstärken. Laut Kartapolow wurden bei russischen Luftangriffen in den vergangenen Tagen bisher rund 500 Öltanklaster zerstört. Am Montag hatte das US-Verteidigungsministerium mitgeteilt, US-Kampfjets hätten nahe der vom IS gehaltenen Stadt Bukamal an der syrisch-irakischen Grenze 116 Tanklaster zerstört. Mit den Angriffen soll einer der Finanzströme des IS abgeschnitten werden. Laut einer in der "Financial Times" veröffentlichten Studie bringt der Ölschmuggel den Jihadisten Einnahmen von 1,5 Millionen Dollar (1,4 Millionen Euro) täglich.

Massive Luftangriffe

Eine russische Bomberschwadron flog unterdessen am frühen Mittwochmorgen erneut massive Angriffe auf IS-Stellungen in Syrien. Ziel seien Waffenlager, militärische Einrichtungen, Trainingslager und Anlagen zum Bombenbau in Raqqa und Deir Essor gewesen, sagte Einsatzleiter Kartapolow. Auch in den Provinzen Aleppo und Idlib gab es erneut russische Luftangriffe.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, bei den nach den Anschlägen von Paris verstärkten russischen und französischen Luftangriffen in der IS-Hochburg Raka seien von Sonntag bis Dienstag 33 IS-Kämpfer getötet worden. Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman sagte, die relativ niedrige Opferzahl deute darauf hin, dass der IS vorbereitet gewesen sei. Bei den Getöteten handle es sich mehrheitlich um Wachleute.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben von einem Netzwerk von Aktivisten und Ärzten vor Ort. Ihre Angaben sind wegen der unübersichtlichen Lage in dem Bürgerkriegsland aber von unabhängiger Seite kaum überprüfbar.

Frankreich verstärkt Luftschläge

Frankreich hatte nach den Anschlägen in Paris vom vergangenen Freitag mit mindestens 129 Toten seine Luftangriffe in Syrien verstärkt. Auch Russland intensivierte seinen Einsatz und griff Raqqa am Dienstag mit Langstreckenbombern und Raketen an.

Eine in einem russischen Fernsehbericht veröffentlichte Landkarte nährte unterdessen Gerüchte, in Syrien seien auch russische Bodentruppen im Einsatz. In einer am Dienstagabend ausgestrahlten Reportage des Senders "Russia Today" über eine Sitzung des Generalstabs der Armee war eine Karte zu sehen, auf der nahe dem Ort Hamrat in der syrischen Provinz Homs an zwei Positionen Abkürzungen notiert waren, die für die normalerweise im sibirischen Kemerowo stationierte 120. Artilleriebrigade stehen. Der Kreml dementierte am Mittwoch jegliche Präsenz russischer Soldaten in Syrien. (red, APA, 18.11.2015)