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Nadal (li) präsentiert sich in London weiter in guter Verfassung.

Foto: EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA

London – Rafael Nadal präsentiert sich bei den ATP World Tour Finals in London bisher von seiner besten Seite. Dem 6:3, 6:2-Erfolg gegen Stan Wawrinka ließ der Spanier am Mittwoch einen 6:4, 6:1-Sieg gegen Andy Murray folgen. Der 14-fache Tennis-Grand-Slam-Sieger steht damit beim Saisonabschlussturnier der besten acht Profis des Jahres im Halbfinale. Dies wurde durch den Zweisatzsieg von Stan Wawrinka im zweiten Einzel am späteren Abend Gewissheit. Der Schweizer schlug den Spanier David Ferrer in der Gruppe "Ilie Nastase" 7:5, 6:2, wodurch klar wurde, dass Nadal nicht mehr aus den Top-Zwei verdrängt werden kann, da Wawrinka und Murray, die bei je einem Sieg halten, zum Abschluss aufeinandertreffen.

Ferrer besserer Starter

Wawrinka hatte in der O2-Arena Startschwierigkeiten, Ferrer gab den Ton an und zog mit Break auf 5:2 davon. Beim Stand von 5:3 ließ er einen Satzball aufgrund eines Doppelfehlers aus, was sich rächen sollte. Wawrinka schaffte das Rebreak und nahm seinem Gegner zum 6:5 noch einmal den Aufschlag ab, ehe er ausservierte. Gleich nach Wiederbeginn breakte der Schweizer den Spanier neuerlich, es folgte ein weiteres Break zum 4:1. Diesen Vorteil ließ er sich nicht mehr nehmen und beendete das Match nach 1:34 Stunden.

Kurios war der letzte Punkt: Wie auf der Vidiwall eingespielt, war Wawrinkas vermeintlicher Punktschlag im Out, Ferrer hatte allerdings keine Challenge mehr zur Verfügung.

Nadal dominant

Nadal zeigte gegen Murray eine seiner besten Vorstellungen in dieser Saison. Der 29-Jährige war schon im ersten Satz der dominantere Spieler, diesen konnte der Weltranglistenzweite aus Schottland aber bis zum entscheidenden Break zum 4:6 noch offen gestalten. Danach stand Murray in der O2 Arena auf verlorenem Posten, auch da er in den ersten drei Games gleich neun unerzwungene Fehler beging.

Breaks zum 2:0 und 5:1 gaben den Ausschlag, nach etwas mehr als 92 Minuten hatte Nadal seinen 60. Matchsieg in dieser Saison in der Tasche. "Dass ich gegen so einen großartigen Spieler auf so einem hohen Level spielen kann, sind gute Nachrichten für mich", jubelte Nadal. Nun gelte es, genauso konzentriert weiterzuarbeiten.

Murray mit Aufschlagsproblemen

"Er hat die meisten Punkte diktiert und mit Fortdauer des Spiels die Bälle immer härter geschlagen", analysierte Murray. Zudem habe er selbst seinen Beitrag zur Niederlage geleistet. "Ich hatte, glaube ich, das niedrigste Percentage (Anm.: 43 Prozent) beim Aufschlag im gesamten Jahr. Das ist gegen einen Mann wie Rafa nicht gut genug, ich habe es ihm zu leicht gemacht", übte der Brite Selbstkritik.

Nadal traut er im Turnierverlauf vieles zu. "Er spielt definitiv wieder viel besser als noch vor ein paar Monaten", sagte Murray, der den Spanier im Finale von Madrid im Mai glatt in zwei Sätzen geschlagen hatte. Nun liegt er im Head-to-Head mit dem ehemaligen Ranglistenführenden schon 6:16 zurück.

Während sich nun Wawrinka und Murray am Freitag im direkten Duell das zweite Aufstiegsticket ausspielen, geht es für den sieglosen Ferrer zum Abschluss gegen Nadal nur mehr um einen versöhnlichen Saisonabschluss. (APA, 18.11.2015)