Hamburg – Der australische Meeresforscher Ove Hoegh-Guldberg warnt vor der drohenden Vernichtung von Korallenriffen: Schon bei einem Anstieg der Durchschnittstemperaturen um zwei Grad Celsius "werden wir ein verbreitetes globales Korallensterben erleben", sagte der renommierte Korallenexperte von der Universität Queensland.

Gehe die Erwärmung klar über zwei Grad hinaus, bedeute dies die Zerstörung vieler Warmwasser-Korallenriffe in der Welt. Vor allem das Great Barrier Reef sei "in großer Gefahr, vernichtet zu werden", sagte Hoegh-Guldberg. "Wir sind die letzte Generation, die eine Chance hat, dieses und viele andere Riffe weltweit zu retten."

Die bisher vorgelegten Klimaschutzpläne von gut 160 Nationen für den Pariser Klimagipfel ab 30. November reichen nach Auskunft des Climate Action Trackers nur dafür aus, den Temperaturanstieg auf etwa 2,7 Grad zu begrenzen. Wegen der derzeit außergewöhnlich hohen Temperaturen im Korallenmeer – einem Nebenmeer des Pazifiks nordöstlich von Australien – prognostizierte Hoegh-Guldberg für Anfang 2016 eine neue Welle der Korallenbleiche. Steigen die Temperaturen zu stark an, stoßen Korallen die mit ihnen in Symbiose lebenden Algen ab, was zum Ausbleichen und später oft auch zum Absterben führt. Hoegh-Guldberg: "Wir erwarten, dass es Riffe weltweit trifft." (APA, red, 21. 11. 2015)